Löws Rückzug:Das Gegenteil einer lahmen Ente

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In Deutschland finden sich nicht viele Ämter, die mehr öffentliche Geltung besitzen als das des Bundestrainers. Das weiß auch Joachim Löw, trotzdem hört er im Sommer auf. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Bundestrainer Joachim Löw erspart sich mit seiner Rücktrittsankündigung viel Unruhe und Spekulationen in den kommenden Monaten - die EM dürfte für ihn leichter werden.

Kommentar von Philipp Selldorf

Neulich erschien im Fachmagazin Kicker ein Interview mit Joachim Löw, dessen Umfang und Grundsätzlichkeit an die Festreden von Fidel Castro erinnerte. Fotos in der Zeitschrift dokumentieren einen dozierenden Fußball-Bundestrainer und eine Zuhörerschaft, die aus Chefredakteuren und Chefreportern bestand - Zeugnisse einer Veranstaltung mit staatstragendem Charakter. Eine der Darstellungen zeigt den unverkennbar frisierten Löw aus der Hinteransicht und lässt den Betrachter an Zeiten denken, in denen das amerikanische Unterhaltungskino den Präsidenten der USA aus Gründen von Hochachtung und Ehrfurcht nur im Schattenriss abbildete.

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