Wolfsburg gegen Hoffenheim:Der VfL will an Kovac festhalten

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Dieser Schuss von Lovro Majer brachte dem VfL Wolfsburg den 2:2-Ausgleich und zumindest einen Punkt gegen die TSG Hoffenheim. (Foto: Cathrin Mueller/Getty Images)

Nach dem 2:2 gegen die TSG Hoffenheim steht der in die Kritik geratene Wolfsburger Trainer Niko Kovac weiter unter Druck - erhält jedoch Unterstützung von Geschäftsführer Marcel Schäfer.

Der VfL Wolfsburg hält trotz des phasenweise schwachen Auftritts beim 2:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim und der sportlich durchwachsenen Saison an Trainer Niko Kovac fest. "Niko bleibt Trainer, wird morgen auf dem Trainingsplatz stehen", sagte Geschäftsführer Marcel Schäfer nach der Partie in der Fußball-Bundesliga am Sonntag. Der Plan sei, mit Kovac die Saison zu beenden. Der Ex-Profi dementierte Gerüchte um mehrere Trainer-Namen, die zuletzt mit dem Tabellen-Elften in Verbindung gebracht wurden.

Kovac selbst sagte zur Situation: "Ich kann nur sagen, ich habe in meinem Leben schon viele Endspiele gespielt - und auch sehr viele gewonnen." Der 52 Jahre alte Kroate war zuletzt öffentlich mächtig unter Druck geraten. Die Niedersachsen, die das vierte Remis nacheinander holten, warten nun seit fünf Partien auf einen Sieg. Der Klub war mit großen Europapokalambitionen in die Saison gestartet. Aktuell sind es acht Punkte Rückstand auf den sechsten Rang.

Schäfer zeigte sich nicht zufrieden mit dem Remis gegen Hoffenheim. "Es klappt nicht alles, ja, das wissen wir", sagte er. "Dennoch lebt die Mannschaft, dennoch ist sie gewillt, die Dinge umzusetzen", fügte er hinzu. Der eingewechselte kroatische Mittelfeldspieler Lovro Majer (59. Minute/70.) egalisierte jeweils die Hoffenheimer Führungstreffer durch Maximilian Beier (6.) und Grischa Prömel (66.). Der TSG war zuvor aus den vergangenen zehn Spielen nur ein Sieg gelungen.

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Für den VfL, der mit Europapokal-Ambitionen in die Saison gestartet war, passt die aktuelle Situation nicht mit den hohen Zielen zusammen. Ebenso war es mit dem Beginn der Partie. Unter dem ohrenbetäubenden Trillerpfeifen-Protest der Heimfans gegen den Investoren-Deal der Bundesliga sorgte Beier für ein lautstarkes Aufbruchsignal für die Gäste. Der feine Techniker umdribbelte den unglücklich wirkenden Sebastiaan Bornauw und schoss dann flach ins Netz. Ein Rückschlag für Kovac.

Sturm-Neuzugang Kevin Behrens bleibt beim VfL-Debüt über weite Strecken blass

Schäfer hatte dem Coach bereits vor der Partie das Vertrauen ausgesprochen und gesagt, dass man gemeinsam an die Trendwende glaube. Um diese einzuleiten, verstärkten sich die Gastgeber im Winter mit Angreifer Kevin Behrens. "Bei Kevin ist es so, dass er im Futter ist", lobte Kovac bei DAZN. Der Zugang vom Ligakonkurrenten 1. FC Union Berlin, der von Beginn an spielte, blieb aber über weite Strecken blass. Auf der Gegenseite versprach sich Trainer Pellegrino Matarazzo vom Ex-Wolfsburger Wout Weghorst den richtigen Biss im Angriff und stellte zudem mit Rückkehrer Ozan Kabak in die Startelf.

Hoffenheim wirkte in der ersten Hälfte stabiler als der VfL. Auch wenn Wolfsburg immer wieder für Gefahr sorgte. Wind (20.) scheiterte am Pfosten und am gut aufgelegten Hoffenheimer Keeper Oliver Baumann (30.). Nach etwa 30 Minuten stoppte Schiedsrichter Florian Badstübner die Partie, weil Fans des VfL kleinere Gegenstände auf das Spielfeld geworfen hatten. Sportlich blieb die Partie überschaubar. Majer brachte neuen Schwung, als er einen flachen Schuss ins Tor schlenzte. Kapitän Maximilian Arnold begünstigte dann durch seinen Fehler nach dem Pass von Torwart Koen Casteels die erneute Führung der Gäste durch Prömel. Majer setzte dann per verwandeltem Strafstoß den Schlusspunkt.

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