Bundesliga, 14. Spieltag:Dortmund glanzlos - trotzdem 4:1

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Die Borussia festigt ihren Ruf als Titelkandidat Nummer eins, Leverkusen verpasst den Sieg im Verfolgerduell. Ein Platzverweis nach nur 15 Minuten leitet Stuttgarts Niederlage in Hamburg ein.

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Diesmal spielten sie nicht brillant, gereicht hat es dennoch: Borussia Dortmund benötigt aus den verbleibenden drei Hinrunden-Spielen nur noch einen Sieg zur Herbstmeisterschaft. Der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter setzte seine Erfolgsserie mit einem 4:1 (1:1)-Sieg auch gegen den Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach fort und ist seit nunmehr 13 Begegnungen ohne Niederlage, während die Gäste mit einer Ausbeute von bislang nur zehn Punkten weiterhin das Schlusslicht bilden.

Dortmunder Jubel: Torschütze Neven Subotic (rechts) feiert mit Torschütze Lucas Barrios. (Foto: dpa)

Nach den Toren von Neven Subotic (45.+1), Shinji Kagawa (52.), des eingewechselte Kevin Großkreutz (76.) und Lucas Barrios (88.) bei einem Gegentreffer des gebürtigen Dortmunders Marco Reus (33.) zur überraschenden 1:0-Führung der Gäste beträgt der Vorsprung des BVB auf Verfolger FSV Mainz 05 weiterhin sieben Zähler. "In der ersten Halbzeit wollten wir es zu schön machen und sind kalt erwischt worden. Danach hat man gesehen, dass die Mannschaft intakt ist und jeder für den anderen da ist. In der zweiten Halbzeit hat man den Charakter der Mannschaft gesehen", sagte BVB-Torwart Roman Weidenfeller.

Sein Gladbacher Kollege Christofer Heimeroth haderte dagegen mit seiner Abwehr: "Wir sind einfach nicht in der Lage, hinten kompakt zu stehen und nach einem Führungstor auch mal 1:0 zu gewinnen. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir in einer sehr prekären Situation stecken."

Dortmund übernahm von der ersten Minute an das Regiment und setzten die schwächste Abwehr der Liga vor 79.200 Zuschauern unter Dauerdruck. Die durch eine lange Verletztenliste gebeutelten Gladbacher versuchten, ihre Defensive durch gelegentliche, aber zumeist harmlose Angriffsversuche zu entlasten. Auch ohne Kevin Großkreutz, der zunächst auf die Bank musste, kämpfte und kombinierte der BVB gefällig und hatte die erste hochkarätige Möglichkeit durch einen Distanzschuss von Jakub Blaszczykowski (13. ), bevor Heimeroth mit einem sehenswerten Reflex gegen den freistehenden Barrios (19.) klärte. Glück hatten die Gäste auch bei einem Kopfball von Mats Hummels (22.), der nur knapp über das Tor strich.

Auch in der Folge spielten sich mitunter turbulente Szenen im Gladbacher Strafraum ab, das Führungstor des BVB lag buchstäblich in der Luft. Nur Heimeroth, der in der 30. Minute mit einer weiteren Glanzparade einen Kopfball von Shinji Kagawa entschärfte, hielt Gladbach zu diesem Zeitpunkt im Spiel. Umso überraschender fiel das 0:1 durch Reus, der den ersten gefährlichen Angriff der Gäste mit einem unhaltbaren Schuss aus 20 Metern abschloss und damit den Spielverlauf auf den Kopf stellte.

Subotic korrigierte dies noch vor dem Halbzeitpfiff mit einem Kopfballtor nach einem Eckball von Mario Götze. Der 18-Jährige bereitete zu Beginn der zweiten Halbzeit, in der die Gastgeber ihrer Daueroffensive fortsetzten, mit einem präzisen Steilpass auch das 2:1 durch Kagawa vor. Anschließend versäumte es Dortmund, schon frühzeitig für die Vorentscheidung zu sorgen, zumal sich gegen die um den Ausgleich bemühten Gladbacher größere Räume in der Offensive boten.

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Der Hamburger SV hat mit dem 4:2 (3:1) gegen den VfB Stuttgart einen Schritt aus dem Mittelmaß der Fußball-Bundesliga gemacht. Die Hanseaten gingen durch Piotr Trochowski (3.) schnell in Führung, doch Ciprian Marica markierte nur sechs Minuten später nach einer Ecke den Ausgleich. Der Rumäne musste dann bereits nach 16 Minuten das Feld verlassen: Nach einem Foul von Georg Niedermeier an Mladen Petric beschwerte sich der Rumäne so heftig, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark ihm die Rote Karte zeigte. Jonathan Pitroipa (29.) traf zum 2:1, Petric (36.) und Ruud van Nistelrooy (60.) erhöhten. Der Treffer von Christian Gentner (46.) konnte die Niederlage der Gäste nicht mehr abwenden, die weiterhin auf ihren ersten Auswärtssieg warten.

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Bayer Leverkusen hat einen weiteren Sieg im fremden Stadion leichtfertig verschenkt. Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes kam am Samstag in der Fußball-Bundesliga trotz 2:0-Führung nur zu einem 2:2 (2:1) bei 1899 Hoffenheim. Damit verpasste es der Tabellendritte, den Vereinsrekord von 1998/99 von fünf Auswärtserfolgen hintereinander einzustellen. In einer hochklassigen Partie hatten Sidney Sam (8. Minute) und Arturo Vidal (10./Foulelfmeter) die Weichen schon früh auf Erfolg gestellt, doch Sejad Salihovic (38.) und Gylfi Sigurdsson mit einem Strafstoß in der Nachspielzeit (90.+4) sorgten noch für den Ausgleich für Hoffenheim.

Der FC Bayern München ist mit seinem höchsten Sieg in dieser Bundesliga-Saison auf Platz fünf in der Tabelle vorgerückt. Anatoli Timoschtschuk (29. Minute/87.), Thomas Müller (59.) und Mario Gomez (61.) sorgten beim 4:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt in München für die Tore. Für die Hessen traf Theofanis Gekas (33.) mit seinem zwölften Saisontreffer zum 1:1-Zwischenstand. Nach der Rückendeckung durch den Vorstand für Trainer Louis van Gaal sorgte der 564. Sieg im 775. Liga-Heimspiel der Münchner für Ruhe. Vor 69.000 Zuschauern in der Allianz Arena ließen die Bayern den Ball besser als zuletzt laufen und kamen zu den guten Möglichkeiten.

Die beeindruckenden Wochen von Hannover 96 nehmen kein Ende. Das Überraschungsteam besiegte im Verfolgerduell den SC Freiburg mit 3:0 (1:0) und festigte den vierten Platz in der Fußball-Bundesliga. Das erste Saisontor von Jan Schlaudraff (15. Minute), der sechste Treffer des überragenden Torjägers Didier Ya Konan (73.) und ein Joker-Tor von Mike Hanke (89.) bescherten den Niedersachsen bereits den achten Dreier in dieser Saison. Zur Freude von 96-Trainer Mirko Slomka und der 34.108 Zuschauer kassierte die kompakt spielende Mannschaft erstmals nach 16 Heimspielen kein Gegentor.

Der FC Schalke 04 hat sich nach dem Achtelfinaleinzug in der Champions League in der Bundesliga kräftig blamiert. Der deutsche Vizemeister kassierte beim 1. FC Kaiserslautern eine böse 0:5 (0:2)-Schlappe und sitzt mit nur 13 Zählern tief im Tabellenkeller fest. Vor 49.474 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion erzielten Lakic mit einem Doppelpack in der 8. und 56. Minute, Amedick (39.), Ilicevic (76.) per Foulelfmeter sowie Moravek (88.) die Tore zum fünften Saisonsieg des Aufsteigers, der sich mit 17 Punkten von den Abstiegsrängen absetzte.

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