Bundesliga-Letzter Greuther Fürth:Erinnerungen an Edgar Pribs Fehlschuss

Lesezeit: 2 min

Seit einigen Wochen spielt Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth mutiger nach vorne und zeigt, dass er in der Bundesliga mithalten kann. Doch vor der Partie am Freitagabend bei Eintracht Frankfurt gehen die Gedanken zurück an den wohl kuriosesten Fehlschuss der Klubgeschichte.

Christoph Leischwitz

Vergebene Torchancen
:Voll an den Pfosten!

Diese Szene wird sich der Fürther Edgar Prib wohl noch in 25 Jahren ansehen müssen: Gegen Eintracht Frankfurt vergab der Mittelfeldspieler geradezu grotesk eine Torchance. Doch Prib muss sich nicht grämen: Es gab in der Geschichte weit schlimmere Fehlschüsse. Von weit berühmteren Kickern.

Es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt als dieses Wochenende, die Vergangenheit endlich einmal ruhen zu lassen. Nicht immer zu sagen, dass man über den geringsten Etat der Fußball-Bundesliga verfügt; dass man erst sechs Tore erzielt hat; dass man stets krasser Außenseiter ist. Und vor allem sollten sie bei der SpVgg Greuther Fürth endlich vergessen, dass sie in der vergangenen Saison noch in der zweiten Liga spielten - denn eines der Hauptargumente der Franken, warum es bislang noch nicht so läuft in der Bundesliga, ist ja die mangelnde Erfahrung der Spieler.

Am Freitag (20.30 Uhr) tritt Fürth nun bei Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt an, der als Überraschungsmannschaft vom dritten Tabellenplatz grüßt. Vor knapp einem Jahr erreichten die Franken dort ein 0:0, ein Ergebnis, mit dem Trainer Mike Büskens diesmal sicher zufrieden wäre - damals war er es nicht. Damals hatte Fürth sich beste Chancen erspielt, und das gegen eine Frankfurter Mannschaft, deren Etat schon in der vergangenen Saison deutlich größer war als jener der Fürther. Zum Sieg fehlte aber eben ein Tor - wie des öfteren auch in der laufenden Saison. Doch Hoffnung naht, denn das 3:3 in Hoffenheim vor zwei Wochen, fand Büskens, habe der Mannschaft gezeigt, dass sie in der Bundesliga mithalten könne. Das 1:1 zuletzt gegen Bremen mit dem ersten Punkt am heimischen Ronhof in vielen Belangen ebenfalls. Der Tabellenletzte ist also seit zwei Spielen ungeschlagen und spielt mittlerweile mutiger als zu Beginn der Saison.

Vor dem Aufeinandertreffen am Freitag ähneln die Rahmenbedingungen denen der vergangenen Saison: Die Trainer und ihre Spielphilosophien sind weitgehend unverändert, auch die voraussichtlichen Aufstellungen erinnern größtenteils an jene der vergangenen Spielzeit. Allerdings ist Stürmer Olivier Occean von Fürth nach Frankfurt gewechselt, weil er beim Aufsteiger aus Hessen mehr Geld verdient. Ihn konnte bei Greuther Fürth bislang niemand ersetzen, weder beim Schießen noch beim Vorbereiten von Toren.

Auf Fürths Edgar Prib kommt gegen Frankfurt eine besondere Form der Vergangenheitsbewältigung zu. Denn der Mittelfeldspieler hatte beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams an jenem 12. Dezember 2011 in der 17. Spielminute einen der bekanntesten Fehlschüsse der jüngeren Fußballgeschichte produziert: Er hatte den Ball über Frankfurts damaligen Keeper Oka Nikolov gehoben, stand dann alleine vor dem Tor und traf aus sechs Metern doch nur den Pfosten.

Fürths Trainer Mike Büskens sagt heute: "Die wirtschaftlichen Disbalancen zwischen uns und den anderen Vereinen gibt es immer, nicht nur in Frankfurt." Nach dem 0:0 im vergangenen Jahr hatte er angemerkt, dass er bezüglich Pribs Torchance "nichts mehr hören und nichts mehr sehen" wolle. Er wollte damals schon die Vergangenheit abhaken.

© SZ vom 02.11.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Vergebene Torchancen
:Voll an den Pfosten!

Diese Szene wird sich der Fürther Edgar Prib wohl noch in 25 Jahren ansehen müssen: Gegen Eintracht Frankfurt vergab der Mittelfeldspieler geradezu grotesk eine Torchance. Doch Prib muss sich nicht grämen: Es gab in der Geschichte weit schlimmere Fehlschüsse. Von weit berühmteren Kickern.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: