Bundesliga:Leroy Sané ist bereits in Manchester

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Wiedersehen in Manchester: Leroy Sané ist schon auf der Insel. (Foto: Guido Kirchner/dpa)
  • Für mehr als 50 Millionen Euro wechselt Leroy Sané in den kommenden Stunden zu Manchester City.
  • Schalkes Manager Christian Heidel bestätigt, dass sich der 20-Jährige in Manchester befindet.
  • Damit holt sich Pep Guardiola nach Ilkay Gündogan einen weiteren Bundesliga-Spieler.

Leroy Sané posierte im Radisson-Hotel für die ersten Fanfotos, um 9.30 Uhr Manchester-Zeit stieg er in eine Limousine, die ihn zum Medizincheck brachte. Via Twitter verbreitete sich die Kunde rasend schnell, und auch Schalke 04 bestätigte: Ja, Sané weilt in England, um den Transfer zu City und Pep Guardiola zu vollziehen. Sein Wechsel steht nun derart unmittelbar bevor, dass dieses Wort dafür kaum noch ausreicht.

Das einzige, was noch fehlt, ist die Einigung zwischen Verein und Spieler. Manchester und Schalke sind sich mittlerweile einig, bestätigte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel der WAZ: "Wir sind jetzt soweit klar mit Manchester. Jetzt muss Manchester mit dem Spieler klar kommen."

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Von Javier Cáceres

Der 20-Jährige wird mit zirka 50 Millionen Euro der teuerste deutsche Profi, der jemals aus der Bundesliga ins Ausland gewechselt ist. Auch an seinem Beispiel zeigt sich, welche Wahnsinnssummen besonders in England inzwischen selbst für Talente aufgerufen werden können: Sané kann erstaunliche Dinge, aber er hat in seiner überschaubaren Vita bislang nur 47 Bundesliga-Spiele (11 Tore, 7 Vorlagen) stehen. Noch vor 14 Monaten lief der Flügelstürmer für Schalke in der A-Junioren-Bundesliga auf, bei der EM in Frankreich war er dabei, bekam aber von Bundestrainer Joachim Löw keine Chance, in die Stammelf zu finden. Und dennoch: Er ist den schwerreichen Citizens 50 Millionen Euro wert, er soll bei ihnen einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen.

Auf dem schwarzen Pullover, den er am Montagmorgen trug, versucht ein Cowboy, einen wilden Hengst zu zähmen. Ähnlich schwer ist Sané an einem guten Tag auf dem Platz zu bändigen: Er bringt Spielwitz und Überraschungsmomente ein, er ist dribbelstark, vor dem Tor zudem für sein Alter erstaunlich gelassen. Dass er Schalke verlassen will, dass es ihn in die Premier League zieht, hat Sané seinem Verein vor zwei Wochen mitgeteilt. Seitdem ist der Transfer für die britischen Medien "imminent" oder "all but confirmed", zu deutsch: Nur die Vertragsunterschrift und die offizielle Bestätigung stehen noch aus. Am Montag wurde es dann wirklich ernst.

Heidel hat mit dem Thema gedanklich abgeschlossen. "Wenn er am Montag mit uns im Flieger nach Österreich sitzt, bleibt er", hatte er am Sonntag gesagt. Ins Trainingslager nach Mittersill hoben die Schalker dann ohne Sané ab. Die Königsblauen dürften intern seit Wochen ohne ihren Jungstar planen. Der ehemalige Mainz-Manager Heidel hat Bewegung in den Kader gebracht. Die Abwehrspieler Naldo (Innenverteidigung, VfL Wolfsburg) und Coke (Rechtsverteidiger, FC Sevilla) kommen, es gilt als sicher, dass der frühere Augsburger Abdul Rahman Baba für eine Saison ausgeliehen wird.

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Sané reißt zwar eine schmerzhafte Lücke in die Offensive, dafür entsteht ein gewaltiger Transferüberschuss, der beim Abtragen des Schuldenbergs hilfreich sein wird. Vor einiger Zeit hatten die Schalker schon sehr optimistisch geplant, als sie die Ausstiegsklausel für Leroy Sané auf damals utopisch anmutende 37 Millionen Euro festsetzten. Nun kassieren sie noch wesentlich mehr.

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