Bundesliga im Überblick:Schick trifft vier Mal in 27 Minuten

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Ließ es krachen gegen Fürth: Leverkusens Patrik Schick. (Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images)

Leverkusens Stürmer beschert Greuther Fürth das nächste Debakel und eifert Robert Lewandowski nach. Auch Mainz, Hoffenheim und Bochum gewinnen. Das Wichtigste zum Spieltag.

Von Tim Brack und Carsten Scheele

Bayer 04 Leverkusen - Greuther Fürth 7:1 (3:1), Tore: 1:0 Adli (12.), 2:0 Tapsoba (17.), 2:1 Dudziak (33.), 3:1 Hincapie (45.), 4:1 Schick (49.), 5:1 Schick (69.), 6:1 Schick (74.), 7:1 Schick (76.)

Fünf Tore in neun Minuten erzielte Bayern-Stürmer Robert Lewandowski auf dem Gipfel seiner Gnadenlosigkeit einst gegen Wolfsburg, in weniger als neun Minuten. Der Leverkusener Patrik Schick hat an diesem Nachmittag versucht, dem Polen nachzueifern. Es wurden nicht fünf Tore in neun Minuten, aber immerhin vier Treffer in 27 Minuten - der zweitschnellste Viererpack der Bundesliga-Geschichte, selbstverständlich hinter Lewandowski. Schick baute damit die sichere Führung gegen bemitleidenswerte Fürther persönlich Richtung Debakel aus. Bayer ist weiterhin Dritter, Fürth ist Letzter, mit nur einem Punkt aus 14 Spielen - und einem Torverhältnis von minus 34. Der Abstieg ist fest gebucht.

1. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 3:0 (2:0), Tore: 1:0 Burkhardt (2.), 2:0 Stach (4.), 3:0 Lacroix (90., Eigentor)

Zwei Tore in vier Minuten: Die Mainzer jubeln früh doppelt gegen Wolfsburg. (Foto: Christof Koepsel/Getty Images)

Die Mainzer sind normalerweise nicht für irgendwelche Bundesliga-Torrekorde zuständig, an diesem Nachmittag schon: Das frühe 2:0 durch Burkhardt und Stach in den ersten vier Spielminuten war nicht nur das schnellste Zweinull in dieser Saison; es war auch die rasanteste 2:0-Führung für die Mainzer in ihrer Bundesliga-Historie. Kurioserweise genügte dieser Blitzstart gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Wolfsburg bereits zu einem ungefährdeten Heimsieg. Wolfsburg machte zeitweise einen besorgniserregenden Eindruck. Kurz vor dem Abpfiff unterlief Abwehrmann Lacroix auch noch ein Eigentor.

TSG 1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 3:1 (2:1), Tore: 0:1 Borre (15.), 1:1 Geiger (24.), 2:1 Rutter (30.), 3:1 Samassekou (59., nach Videobeweis)

Erfolgreicher Nachmittag für die Hoffenheimer gegen Frankfurt. (Foto: Daniel Roland/AFP)

Beide Teams konnten vor dem Spiel steil nach oben gerichtete Formkurven vorweisen. Die TSG hatte drei Heimsiege ohne Gegentor aneinandergereiht, Frankfurt drei Siege und ein Remis gesammelt. Am Ende setzte sich der Hoffenheimer Lauf fort. Auf den Eintracht-Führungstreffer durch Rafael Borre (15.) nach einer Ecke antwortete Dennis Geiger mit einem sehenswerten Schuss, der in hohem Bogen über Kevin Trapp zum 1:1 einschlug (24.). Sechs Minuten später nutzte Georginio Rutter einen schlecht abgewehrten Ball, um das Spiel zu drehen. Diadie Samassekou (59.) erzielte das dritte Hoffenheimer Tor. Zwar machten sich die Frankfurter Gegenmaßnahmen bezahlt, als Goncalo Paciencia eine Flanke von Filipp Kostic mit der Brust ansaugte und nach flüssiger Drehung einschoss. Aber es reichte nicht mehr. Hoffenheim belegt nun sogar einen Champions-League-Platz.

FC Augsburg - VfL Bochum 2:3 (0:3), Tore: 0:1 Polter (23.), 0:2 Holtmann (40.), 0:3 Polter (45.+2), 1:3 Gregoritsch (57.), 2:3 Caligiuri (86., Foulelfmeter)

Bochumer Doppeltorschütze: Sebastian Polter. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Vor dem Spiel hatte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl seine Mannschaft gelobt, er sehe eine "Identität und eine Mannschaft, die füreinander kämpft und rennt und bis zum Schluss, daran glaubt". Der Schluss war gegen Bochum anscheinend schon fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff erreicht. Da erhöhte Gerit Holtmann die Bochumer Führung durch Sebastian Polter (23.). Zwei Minuten in der Nachspielzeit köpfelte Polter, von drei FCA-Verteidigern ehrfürchtig beobachtet, zum 3:0 ein. Nach der Pause zeigten die Augsburger zwar die Tugenden, die ihr Trainer ihnen zugeschrieben hatte. Sie kämpften füreinander, rannten, glaubten daran. Sie führten einen Sturmlauf auf, schossen sogar noch zwei Tore, doch das Aufbäumen konnte den Einbruch kurz vor dem Pausenpfiff nicht mehr wettmachen.

Arminia Bielefeld - 1. FC Köln 1:1 (0:1), Tore: 0:1 Özcan (17.), 1:1 Lasme (59.)

Bielefelds Bryan Lasme bejubelt den Ausgleich gegen Köln. (Foto: Swen Pförtner/dpa)

So ein 1:1 hört sich ja immer nach grauem Regenwetter im November an. Doch das Remis auf der Bielefelder Alm gehörte zur gehobenen Unterhaltung. 16 Torschüsse feuerten die Bielefelder ab, zehn die Kölner. Dabei teilten sich die Teams die beiden Halbzeiten brüderlich auf. Für Köln war schon früh nach einer Drangphase Salih Özcan erfolgreich, brach in Durchgang zwei aber weitestgehend ein. Bielefeld entwickelte erst kurz vor der Halbzeit Durchschlagskraft. Doch es brauchte eine Einwechslung von Frank Kramer, um den Bann zu brechen. Rund zwei Minuten, nachdem er den Platz betreten hatte, traf Bryan Lasme nach einem Bielefelder Einwurf (59.). Eine so glückliche Einwechslung gelang dann aber keinen der beiden Trainer mehr. Es blieb beim Unentschieden - und dabei, dass Köln weiter auf einen Auswärtssieg wartet und Bielefeld auf einen Heimsieg.

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