Fußball-Bundesliga:Plötzlich an der Spitze

Lesezeit: 2 Min.

Mann des Abends: Der heranstürmende Marco Reus (Mitte) nutzt eine Vorlage von Julian Brandt, Hoffenheims Keeper Torwart Oliver Baumann hat keine Chance. (Foto: Maik Hölter/Team2/Imago)

Borussia Dortmund erobert mit einem 1:0-Sieg über Hoffenheim die Tabellenführung. Torschütze Marco Reus stellt einen Vereinsrekord von Manni Burgsmüller ein.

Mit der besten Saisonleistung hat Borussia Dortmund zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga erobert. Durch ein Tor von Marco Reus bezwang der lange stark aufspielende BVB am Freitagabend die TSG Hoffenheim verdient 1:0 (1:0) und kann am Samstag zuschauen, ob Dauermeister FC Bayern München oder Union Berlin im Topspiel wieder vorbeiziehen.

Reus (16.) gelang in der Bundesliga für Dortmund zum 45. Mal ein Treffer zum 1:0. Er stellte damit den Vereinsrekord von Manni Burgsmüller ein. Hoffenheim hätte selbst an die Ligaspitze stürmen können, war nach drei Siegen in Folge aber in der Offensive in der ersten Halbzeit zu harmlos. Erst als der BVB den eisernen Griff etwas löste, war die TSG annähernd gleichwertig. "Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht, in der zweiten haben uns die Kräfte ein bisschen verlassen", sagte Reus anschließend im Sender Dazn: "Wir haben unser Tor gut geschützt, müssen vorne ein bisschen kaltschnäuziger werden."

Der BVB wollte von der ersten Minute an Wiedergutmachung für den Blitzkollaps im vergangenen Heimspiel gegen Werder Bremen (2:3) erreichen. Verzichten musste Trainer Edin Terzic bei diesem Versuch auf den erkrankten Raphael Guerreiro und Karim Adeyemi (Zehenverletzung), für sie begannen Thomas Meunier und Jamie Bynoe-Gittens. Der frühere Hoffenheimer Niklas Süle saß wegen Fitnessmängeln zunächst auf der Bank, Mahmoud Dahoud muss sich an der Schulter operieren lassen und wird monatelang ausfallen.

Modeste auch als Flankengeber glücklos

Vor 79 300 Zuschauerinnen und Zuschauern, davon wenige Hundert aus Hoffenheim, bemühte sich der BVB zunächst vergeblich um Zuspiele auf seine Sturmspitze Anthony Modeste. Hoffenheim stand anfangs, aber auch nur anfangs stabil. Julian Brandt foppte die Abwehrkette dann mit seinem wunderbaren Direktpass auf den heranstürmenden Reus. Der traf ins lange Eck. Dann wurde auch Modeste der Ball einmal in gewünschter Höhe serviert, der Franzose köpfte knapp drüber (19.). Später war er selbst per Flanke Wegbereiter einer Großchance für Bynoe-Gittens, der kurz vor der Pause mit der nächsten Schulterverletzung ausgewechselt werden musste.

Der BVB drängte, drückte, stürmte, er hatte seine stärksten Saisonminuten. Hoffenheim hingegen verlor den Ball oft schon vor der Mittellinie. Auch Trainer Andre Breitenreiter hatte genug gesehen, mit einem Dreifachwechsel nahm er Robert Skov, Christoph Baumgartner und Dennis Geiger vom Feld. Der 18-jährige Muhammed Damar durfte sich erstmals länger im Mittelfeld versuchen. Und tatsächlich: Georginio Rutter bekam auf Damars Vorlage die erste nennenswerte Torchance (52.). Die TSG war plötzlich risikofreudig. Der BVB blieb stärker, hatte aber nicht mehr die krasse Überlegenheit der ersten Hälfte. Thorgan Hazard und Modeste hätten das Spiel mit einer kuriosen Doppelchance entscheiden müssen (67.). TSG-Torhüter Oliver Baumann aber parierte ausgezeichnet.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: