FC Augsburg:Künstlerisch wertvoll

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Gefühlter Matchwinner: Bochums Japaner Takuma Asano, hier bedrängt von Augsburgs Maximilian Bauer, traf beim 2:2 im Bundesligaspiel am Samstag spektakulär doppelt und freut sich jetzt aufs Länderspiel gegen Deutschland. (Foto: Jan Hetfleisch/Getty)

Die Schwaben bleiben auch im vierten Pflichtspiel der Saison sieglos, weil der Japaner Asano für den VfL Bochum zweimal sehenswert trifft.

Von Stefan Galler

Zweimal lag der FC Augsburg vorne, doch am Ende reichte es nicht zum Heimsieg gegen den VfL Bochum. Was vor allem an Takuma Asano lag. Der japanische Nationalspieler hatte bei der WM in Katar schon der DFB-Elf das Fürchten gelehrt, am Samstag traf der wendige Angreifer doppelt, jeweils mit künstlerisch besonders wertvollen Abschlüssen mit dem Außenrist. Bei beiden Toren wurde er mit langen Bällen bedient, die Bochumer schafften es dabei auf erstaunlich einfache Art und Weise, die Schwaben schachmatt zu setzen.

Weshalb Augsburg nun nach dem Pokal-Aus in Unterhaching, dem 4:4 gegen Mönchengladbach und der 1:3-Niederlage beim FC Bayern sieglos in die Länderspielpause geht und Torwart Finn Dahmen schon elfmal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste, davon neunmal in der Liga. "Neun Gegentore sind viel zu viel", sagte der FCA-Keeper. Zwar habe die kämpferische Leistung gepasst, "aber es gibt viel zu verbessern".

Das sieht Trainer Enrico Maaßen ähnlich: "Das Spiel verdient heute sicher keinen Schönheitspreis und wir müssen es schaffen, weniger Gegentore zu bekommen. Daran werden wir die nächsten Wochen arbeiten", sagte er. Immerhin war es seiner Mannschaft gelungen, zweimal in Führung zu gehen, zunächst durch Dion Beljo, der einen sehenswerten Doppelpass mit Ermedin Demirovic (35.) veredelte, später durch einen Abstauber von Demirovic, nachdem VfL-Torwart Manuel Riemann einen Beljo-Schuss an den Pfosten gelenkt hatte (62.). Doch jeweils konnte der VfL zügig egalisieren, beim zweiten Mal innerhalb von 120 Sekunden.

Und jedes Mal war Asano der Vollstrecker, ausgerechnet jetzt, da am kommenden Samstag in Wolfsburg das nächste Länderspiel Japans gegen Deutschland ansteht. "Wir haben gut gespielt. Wir haben hundert Prozent gegeben", sagte Bochums Flügelstürmer, "aber ich bin nicht zufrieden, weil wir nur einen Punkt geholt haben."

Ehrgeiz und die Gabe, niemals aufzugeben, zeichnen japanische Fußballer eben aus. Wer wüsste das besser als Bundestrainer Hansi Flick.

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