Bundesliga:Die Bayern sind doch zu schlagen

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Die Meisterschaft wird diese Erkenntnis aber kaum beeinflussen. Schon eher die Champions League.

Kommentar von René Hofmann

Die Bayern sind doch zu schlagen: Das ist die zentrale Botschaft des 15. Spieltages. Fünf Punkte: Was zu anderen Zeiten als sicherer und langweiliger Vorsprung galt und in anderen europäischen Spielklassen immer noch als solcher wahrgenommen wird, gibt in der Liga, die sich an die Alleinherrschaft der Münchner gewöhnt hat, Anlass zur Hoffnung: Vielleicht kann am Ende der Saison, wenn der Sommer heraufzieht, doch noch ein Hauch Spannung durchs Land wehen. Aber ist das wirklich wahrscheinlich?

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Als schärfsten Bayern-Verfolger weist die Tabelle Borussia Dortmund aus. Die Elf von Thomas Tuchel trat am Samstagabend, nach dem 1:3 der Bayern in Mönchengladbach, in Wolfsburg an. Sie wusste also, worum es ging, welche Chance sich ihr bot: Die Dortmunder hätten den Bayern ihren Atem entschlossen in den Nacken blasen können. Beflügelt aber hat sie diese Aussicht nur in der ersten Halbzeit.

Das 2:1 der Borussen in Wolfsburg - es war wenig überzeugend. Am Ende, nach Ricardo Rodriguez' Ausgleich per Foulelfmeter in der ersten Nachspielminute und Shinji Kagawas Siegtreffer 120 Sekunden später, war der Sieg sogar richtig glücklich. Jäger mit breiter Brust sehen anders aus. Noch wirken die Borussen wie Verfolgerchen.

Die Botschaft von Gladbach hat Bedeutung für Europa

Das Signal, das von der Bayern-Niederlage ausgeht, ist trotzdem nicht zu unterschätzen. Pep Guardiolas Auswahl ist zu schlagen - wenn etliche Stammkräfte fehlen, wenn die Gegner den Ball aus der Defensive klug herauslaufen lassen können und dies auch besonnen tun, wenn sie der vermeintlichen Übermacht gegenüberstehen. Und wenn der Spielverlauf den Herausforderern entgegenkommt.

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Diese Erkenntnisse dürften ihre Wucht aber weniger in der Spielklasse entfalten, die die Bayern zuletzt dreimal nacheinander als Beste abschlossen: in der Bundesliga. Die Botschaft hat viel mehr Bedeutung mit Blick auf die Spielklasse, die die Auswahl im kommenden Jahr nach zwei Jahren Pause unbedingt wieder für sich entscheiden will: der Champions League.

Wenn es dort ernst wird, lauern etliche Teams, die mitbringen, was es braucht, um die Bayern zu Fall zu bringen, wenn sie ins Straucheln geraten. Gegen den FC Arsenal mussten die Bundesliga-Tabellenführer das in der Champions-League-Gruppenphase bereits einmal erleben.

© SZ vom 06.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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