Bundesliga:Dortmund schwächelt weiter

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Stefan Posch wirft Erling Haaland vor, den Ball vor seinem 2:2 nicht ins Aus gespielt zu haben. (Foto: MARTIN MEISSNER/Pool via REUTERS)

Der BVB verhindert gegen Hoffenheim immerhin noch die Niederlage, Leverkusen vergibt den Sieg gegen Mainz, Hertha BSC bedankt sich bei einem 17-Jährigen. Alles Wichtige zum Spieltag.

Von Christopher Gerards und Martin Schneider

Borussia Dortmund - TSG 1899 Hoffenheim 2:2 (1:1), Tore: 1:0 Sancho (25.), 1:1 Dabbur (31.), 1:2 Bebou (51.), 2:2 Haaland (81.)

Der BVB schwächelt weiter, nach dem 1:2 gegen Freiburg vor einer Woche gab es wieder keinen Sieg. Und je nach Ausgang der Spiele am Sonntag könnte der Rückstand auf die Champions-League-Plätze sogar auf sechs Punkte wachsen. Zunächst ging der BVB (bei dem Kapitän Marco Reus zunächst nur auf der Bank saß) noch in Führung: Raphael Guerreiro sah den ziemlich frei stehenden Jadon Sancho und schickte ihn auf dem Weg zu seinem vierten Saisontreffer. Die TSG hatte da schon ihre ersten guten Chancen in Person von Ihlas Bebou vergeben, der sich je einmal Mal gegen Manuel Akanji und Mats Hummels durchgesetzt hatte.

Doch schließlich durfte sich Hoffenheim freuen: Munas Dabbur schob nach Vorlage von Sebastian Rudy zum 1:1 ein. Kurz zuvor hatte Kevin Vogt bei einem Dortmunder Angriff den mitgelaufenen Erling Haaland vor dem Strafraum festgehalten, Schiedsrichter Bastian Dankert wertete es aber nicht als Foul. Rudy hatte dann auch seinen Anteil am zweiten Hoffenheimer Treffer: Nach einer kurz ausgeführten Ecke bekam er den Ball und flankte in die Mitte. Dort faustete Dortmunds Torwart Marwin Hitz den Ball an den Kopf von Bebou, von wo er den Weg ins Tor nahm.

Der mögliche Dortmunder Ausgleich durch Erling Haaland wurde dann per Videoentscheid wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen. Stattdessen nutzte Haaland seine ganze Wucht zum 2:2. Rudy hatte den Treffer per Fehlpass eingeleitet. Die TSG ärgerte sich, weil beim Treffer Dabbur am Boden gelegen hatte, allerdings hatten die Hoffenheimer den Ball ihrerseits auch nicht ins Aus gespielt.

Bayer 04 Leverkusen - FSV Mainz 05 2:2 (1:0) Tore: 1:0 Alario (14.), 2:0 Schick (84.), 2:1 Glatzel (89.), 2:2 Stöger (90.+2)

Ein spätes Comeback von Mainz 05 hat Leverkusen den Sieg gekostet. Bis zur 89. Minute führte das Team von Peter Bosz mit 2:0 - doch am Ende stand nur ein Remis. Das Führungstor spielte Moussa Diaby heraus, indem er auf dem Flügel seinen Gegenspieler Danny da Costa tunnelte und dann flach in den Strafraum flankte. Dort musste Lucas Alario den Ball nur noch ins Tor verlängern. Nur wenig später hatte Mainz die Chance zum Ausgleich, Karim Onisiwo traf per Kopfball aber den Pfosten. Moussa Niakathés Ausgleich in der 71. Minute zählte dann nicht, weil er den Ball mit der Hand berührt hatte. Der eingewechselte Patrik Schick erhöhte stattdessen in der Schlussphase.

Doch Mainz kam zurück: Robert Glatzel - ebenfalls eingewechselt - verkürzte in seinem zweiten Spiel für die 05er. Und Kevin Stöger nutzte eine unglückliche Abwehraktion von Sven Bender zum Ausgleich. Bundestrainer Joachim Löw konnte sich das alles übrigens nicht im Stadion ansehen - er hatte eine Autopanne bei der Anfahrt.

SV Werder Bremen - SC Freiburg 0:0 (0:0)

Man muss es so hart schreiben: Es war das erwartet langweilige Spiel. Bremen verweigert sich schon seit Wochen einem fußballerischen Ansatz und wird das wohl auch beibehalten, solange am Ende Punkte stehen. Und Freiburgs Trainer Streich kündigte vor dem Spiel an, dass man in Bremen nicht "ins offene Messer laufen will". Und so lief es dann auch. Bremen stand tief, Freiburg dosierte das Risiko. In der 36. Minute hatte Bremen die große Chance, Milos Velkovic köpfte nach einer Ecke SC-Torwart Florian Müller aus kurzer Distanz an. Das Freiburger Äquivalent sah man dann in der 77. Minute - Nicolas Höfler scheiterte aber an Jiri Pavlenka.

VfB Stuttgart - Hertha BSC 1:1 (1:0), Tore: 1:0 Kalajdzic (45.+1), 1:1 Netz (82.)

Szene der ersten Halbzeit war die Vermessung der Ferse von Krzysztof Piatek. Nachdem der Videoschiedsrichter minutenlang die kalibrierte Linie an den Fuß des Hertha-Stürmers legte, erkannte er, dass Sasa Kalajdzic bei seinem Flugkopfball zum 1:0 nicht im Abseits stand. Diskutieren konnte man höchstens noch darüber, ob der Freistoß zuvor berechtigt war. Unstrittig war aber, dass die Führung des Aufsteigers verdient war. Schon vor dem 1:0 hatte der VfB drei große Chancen durch Mavropanos (Kopfball, 34.) und zweimal Kalajdzic (Kopfball, 38., Schuss, 40.). Hertha-Trainer Pal Dardai startete ein wenig überraschend ohne die Zugänge Sami Khedira und Nemanja Radonjic, vor allem der Serbe hatte nach seiner Einwechslung gegen den FC Bayern überzeugt.

Erst in der 58. Minute brachte Dardai das Duo - und es kam mehr Schwung ins Spiel der Berliner. Stuttgart wurde aber auch zuweilen unerklärlich passiv. Der 17-jährige Luca Netz lupfte schließlich drei Minuten nach seiner Einwechslung das 1:1, das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unverdient war.

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