Dortmund in der Europa League:Castro kühlt den Glutofen

Lesezeit: 2 min

Immerhin, einer traf: Dortmunder Spieler beim Torjubel in Saloniki. (Foto: dpa)
  • In der Europa League enttäuscht Borussia Dortmund beim 1:1 in Saloniki.
  • Das Team von Trainer Tuchel freut sich trotzdem über einen wichtigen Punkt - und konzentriert sich jetzt auf das große Spiel gegen die Bayern.
  • Hier geht's zu den aktuellen Ergebnissen.

Mit einiger Mühe hat die B-Elf von Borussia Dortmund vor dem Bundesliga-Duell am Sonntag beim FC Bayern die erste Saison-Niederlage verhindert. Ohne acht Stammspieler kamen die Westfalen in der Europa League bei PAOK Saloniki nur zu einem 1:1 (0:1). Vier Tage nach dem enttäuschenden Remis gegen Darmstadt 98 war das Team von Trainer Thomas Tuchel vor 20 000 Zuschauern im Toumba-Stadion von Thessaloniki spielerisch zwar stärker, kam aber zu keinen echten Torchancen. Erst Gonzalo Castro (72.) verhinderte nach einem dicken Missverständnis in der PAOK-Abwehr Schlimmeres. Deshalb ist der BVB in Gruppe C Tabellenführer.

Mit seinem plötzlichen Führungstor schockte Robert Mak (34.) die bis dahin engagiert aufspielende Borussia. BVB-Kapitän Mats Hummels twitterte vor dem Anpfiff: "Auf geht's Jungs!!" Neben dem Weltmeister waren auch Sokratis, Ilkay Gündogan, Shinji Kagawa und Pierre-Emerick Aubameyang zu Hause geblieben. Insgesamt hatte Tuchel sein Team nach dem ernüchternden 2:2 gegen Darmstadt auf acht Positionen verändert. Lediglich Julian Weigl, Marco Reus und Henrikh Mkhitaryan begannen erneut.

Im Dortmunder Tor stand wieder Roman Weidenfeller, der langjährige Stammkeeper teilt sich den Arbeitsplatz mit dem Schweizer Roman Bürki, der in der Bundesliga den BVB-Kasten hütet. Der Weltmeister schaute ziemlich verdutzt, als der zuletzt beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag stehende Slowake Mak wie aus dem Nichts die PAOK-Führung erzielte. Gegen den Schuss aus spitzem Winkel unter die Querlatte war der Torwart-Routinier hinter der komplett neu formierten Abwehr aber chancenlos.

Dabei hatten die Westfalen, die mit einem 2:1 gegen den FK Krasnodar in die Gruppenphase gestartet waren, gut begonnen. Der BVB gab den Ton an, ohne allerdings zu zwingenden Chancen zu kommen. Die Dortmunder, die unverändert aus der Kabine gekommen waren, mühten sich auch weiter redlich. Reus versuchte, das Spiel anzutreiben, doch ihm fehlte noch der Esprit. Vorne mühte sich der neue Stürmer Adnan Januzaj, doch er wirkte nicht so gefährlich wie zuletzt Aubameyang. Den Gabuner brauchen die Dortmunder gegen den FCB also unbedingt. Nach der Pause wurde das Spiel kurz unterbrochen, weil im BVB-Block Feuerwerkskörper gezündet worden und die Polizei eingeschritten war.

Wahl zum Fußballspruch des Jahres
:"Ich ziehe meinen Hut und sage Champs-Élysées"

Rummenigge übt Französisch, Klopp outet sich als Tattoo-Liebhaber. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur kürt den besten Spruch des Jahres - Sie können jetzt schon abstimmen.

Auch danach spielten die Dortmunder gefällig, hatten aber keine echten Chancen. Ihnen fehlte ohne die daheimgeblieben Spieler einfach die Wucht in der Offensive - das muss sich am Sonntag gegen die Bayern dringend ändern. Erst der Fehler in der PAOK-Abwehr bescherte dem BVB schließlich das Tor zum 1:1. PAOK, mit dem ehemaligen Leverkusener Dimitar Berbatov, wehrte sich aber weiterhin klug, so dass dem Bundesligst kein weiterer Treffer gelang. Der BVB hat nun die letzten drei Pflichtspiele nicht mehr gewonnen, zuletzt gegen Darmstadt und zuvor gegen Hoffenheim wichtige Bundesliga-Punkte liegen gelassen. Deshalb fährt das Tuchel-Team mit einem Vier-Punkte-Rückstand nach München - für die Westfalen fast schon ein Endspiel um die Meisterschaft.

Trainer Tuchel wird am Sonntag wieder kräftig rotieren. Gut möglich, dass zum Beispiel Reus gegen die Bayern erst einmal draußen bleibt. Der Nationalspieler musste nach seiner Verletzung durchspielen und wirkte ziemlich erschöpft. Die Bayern gehen dagegen einigermaßen ausgeruht in das Topspiel. Schon vor dem Top-Duell in München hat sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke darüber beklagt, dass die am Dienstag in der Champions League beim 5:0 gegen Dinamo Zagreb glänzenden Bayern zwei Tage mehr Regenerationszeit haben. "Das sind ungleiche Voraussetzungen."

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

S04 und Augsburg in der Europa League
:Der Lewandowski von Gelsenkirchen

Drei Tore in einer Halbzeit? Das kann auch Franco Di Santo. Beim 4:0 gegen Tripolis brilliert die Schalker Offensive. Augsburgs Heimdebüt im Europapokal verläuft frustrierend.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: