Biathlon-Prozess:Geldübergaben und Gämsenjagd

Lesezeit: 7 min

Eine Biathletin rast bei der WM in Nove Mesto über die Strecke. (Foto: Michal Cizek/AFP)

Im Prozess um die Bestechungsaffäre des Biathlon-Weltverbandes fordert die Anklage eine Haftstrafe für Ex-Präsident Anders Besseberg. Nun ist auch sein Nachfolger Olle Dahlin ins Visier der Ermittler geraten.

Von Korbinian Eisenberger, Jörg Schmitt und Ralf Wiegand, Nove Mesto/München

Die ganze Sache könnte in ein paar Wochen vorbei sein, wenn am 12. April am Amtsgericht von Hokksund das Urteil gesprochen werden soll. In der kaum 9000 Einwohner zählenden norwegischen Kleinstadt findet seit Januar ein für dortige Verhältnisse großer Prozess statt. Auf der Anklagebank sitzt Anders Besseberg - und damit irgendwie auch die gesamte Vergangenheit des internationalen Biathlonsports. Denn Besseberg, 77, soll den Weltverband IBU in seiner 25-jährigen Amtszeit streckenweise nach allen Regeln der guten alten Funktionärskunst geführt haben, wonach eine Hand die andere wäscht und Nehmen seliger ist denn Geben. Schwere Korruption wirft die norwegische Staatsanwaltschaft "Mr. Biathlon" vor. Er soll den russischen Verband begünstigt und Vermarktungsverträge unter Preis verkauft haben, wenn im Gegenzug für ihn etwas herausgesprungen sei. Drei Jahre und sieben Monate Haft fordern die Ankläger, Besseberg bestreitet die Anschuldigungen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivMagdalena Neuner im Interview
:"Ich hab' manchmal sehr gehadert mit meinem Leben"

Nachdem sie im Biathlon fast alles gewonnen hatte, zog sich Magdalena Neuner 2012 schon nach sechs Jahren wieder zurück. Nun erzählt sie von depressiven Phasen allein im Hotel, aber auch vom Wert des Humors - und dem damals für sie besonderen Wert der Ohrenstöpsel.

Interview von Korbinian Eisenberger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: