Bayerns Nils Petersen im Gespräch:"Zu null - das ist eine neue Qualität"

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Nach dem 1:0 gegen den FC Zürich spricht Bayern-Stürmer Nils Petersen über seinen ersten Auftritt in der Champions League, die ungewohnte Defensivstärke der Münchner - und die Gründe, weshalb Coach Jupp Heynckes keinen weiteren Angreifer mehr verpflichten muss.

Nils Petersen wusste, worauf der sich einließ, als er im Sommer aus Cottbus zu den Bayern wechselte. Als amtierender Torschützenkönig der zweiten Liga muss sich der 22-jährige Stürmer hinten einreihen und auf seine Chance warten - in der Champions-League-Qualifikation in Zürich durfte er erstmals in einem Pflichtspiel länger mitmachen. Nach der Verletzung von Ivica Olic könnte er in den kommenden Wochen eine wichtige Rolle als Einwechselkraft übernehmen.

45 Minuten in Zürich: Der Neu-Münchner Nils Petersen durfte nach der Verletzung von Mario Gomez eine Halbzeit in der Champions-League-Quali ran.  (Foto: dapd)

Wie war es für Sie, zum ersten Mal in der Champions League?

Nils Petersen: Das war ein Super-Gefühl. Es freut mich, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat und ich eine Halbzeit spielen durfte. Es war schließlich eine wichtige Partie. Ich habe versucht, das Vertrauen mit viel Laufarbeit und einer gesunden Portion Selbstbewusstsein zurückzuzahlen.

Sie haben die Diskussion der vergangenen Tage verfolgt: Olic fällt wochenlang aus, Robben spielte gegen Zürich gar nicht, Gomez musste verletzt vom Platz. Machen Sie sich Gedanken, dass noch ein weiterer Stürmer kommt?

Petersen: Nein. Es ist ganz normal, dass man darüber nachdenken muss. Ich kann von meiner Seite nur sagen, dass ich versuche, den Trainer davon zu überzeugen, niemanden mehr zu holen.

Noch mehr Konkurrenz fürchten Sie überhaupt nicht?

Petersen: Es ist erwartbar, dass man beim FC Bayern eine Konkurrenzsituation hat. Ich hatte mich auch unabhängig von den Zukunftsplänen von Miroslav Klose für die Bayern entschieden. Es hätte natürlich sein können, dass er bleibt (Klose wechselte zu Lazio Rom; Anm. d. Red.). Im Endeffekt liegt es daran, so gut zu sein, dass der Trainer nicht an einem vorbeikommt.

Wie sind Sie mit Ihrer Leistung gegen Zürich zufrieden?

Petersen: Ich hatte ein wenig darauf gehofft, dass ich zum Einsatz komme. Jetzt ist es sogar eine ganze Halbzeit geworden. Mit etwas Glück hätte ich sogar noch ein Tor erzielen können. Von daher war es ganz okay.

Trauern Sie Ihrer Großchance in der zweiten Halbzeit nach?

Petersen: Natürlich hätte ich heute gerne ein Tor erzielt. Mir persönlich hätte das auch gutgetan. Aber es ging nicht darum, mich in irgendwelche Herzen zu spielen. Ich wollte für das Team laufen und kämpfen, das stand eindeutig im Vordergrund. Den Mannschaftserfolg zu sichern - das war die Hauptaufgabe. Aber ich würde mich natürlich trotzdem freuen, wenn demnächst mal ein Treffer fällt.

Nun stehen Sie in der Gruppenphase der Champions League. Was trauen Sie sich mit den Bayern in dieser Saison zu?

Petersen: Wir haben am Anfang viel Kritik einstecken müssen, auch zu Recht. Aber jetzt haben wir vier Spiele in Serie zu null gespielt, das ist eine neue Qualität. Es macht uns momentan so stark, dass wir ein Spiel wie in Zürich clever 1:0 gewinnen können. Wir wissen, dass wir uns auf unsere Defensive verlassen können. Und dass wir vorne immer für ein Tor gut sind.

Das Gespräch entstand in der Mixed Zone des Letzigrund-Stadions in Zürich. Aufgezeichnet von Carsten Eberts

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Carsten Eberts, Zürich

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