Der ominöse Kabinenbesuch von Uli Hoeneß war die Schmonzette des Champions-League-Qualifikationsspiels des FC Bayern gegen den FC Zürich - nun hat Bayern-Trainer Jupp Heynckes die Angelegenheit in ein ernstes Licht gerückt.
Nach den wilden Spekulationen um Hoeneß' Kabinenbesuch hat Heynckes seine alleinige Chefrolle während eines Spiels betont. "Ich würde es nie zulassen, dass ein Präsident zur Halbzeit zur Mannschaft spricht", erklärte der 66-Jährige einen Tag vor dem Bundesliga-Heimspiel der Bayern gegen den Hamburger SV.
Hoeneß habe sich beim Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Zürich in der Pause zwar "im Lizenzspielbereich" aufgehalten, aber eben nicht in der Spielerkabine, betonte Heynckes am Freitag bei einer Pressekonferenz in München. "Eines müssen Sie wissen, ich belüge Sie nicht", sagte er zu den anwesenden Journalisten.
Auch sein langjähriger Freund Hoeneß dürfte aber während des Spiels nicht in sein Aufgabengebiet eingreifen, betonte Heynckes: "Die Kabine ist Terrain des Trainers. Da hat niemand anderes etwas zu sagen. Das lasse ich nicht zu. Das habe ich den Herren auch gesagt."
Die Aufgeregtheiten rund um den deutschen Fußball-Rekordmeister könnte ein überzeugender Heimsieg am Samstag gegen den HSV womöglich beruhigen. Heynckes will dabei an die zweite Hälfte des 2:0-Sieges gegen Zürich "anknüpfen". Er sehe eine "Aufwärtstendenz" bei seinem Team, räumte aber ein: "Wir haben noch Luft nach oben."
Große personelle Umstellungen plant er nicht, auch wenn die Offensivkräfte Arjen Robben (Rückenschmerzen), Franck Ribéry (Beckenkammprellung) und Mario Gomez (Muskelverhärtung) nach dem Zürich-Spiel angeschlagen sind. Am ehesten droht ein Verzicht auf Robben.