Basketball:Liga weist Bayern-Berufung ab - Ärger über Wiederholung

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München (dpa) - Protest abgewiesen, Neu-Ansetzung bestätigt - aber am Ende war fast alle Aufregung umsonst: Die Basketball-Bundesliga hat das vierte Playoff-Match des FC Bayern im Viertelfinale in Ludwigsburg annulliert und die verärgerten Münchner zum Wiederholungsspiel an den Neckar beordert.

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München (dpa) - Protest abgewiesen, Neu-Ansetzung bestätigt - aber am Ende war fast alle Aufregung umsonst: Die Basketball-Bundesliga hat das vierte Playoff-Match des FC Bayern im Viertelfinale in Ludwigsburg annulliert und die verärgerten Münchner zum Wiederholungsspiel an den Neckar beordert.

Das Schiedsgericht der BBL wies sowohl die Bayern-Berufung gegen die Neuansetzung als auch einen Eilantrag gegen den kurzfristig anberaumten Spieltermin zurück.

Die Münchener reagierten darauf verärgert, aber unbeeindruckt. Sie gewannen auch das Wiederholungsspiel mit 86:68 (45:22) und zogen dadurch mit drei Tagen Verspätung ins Playoff-Halbfinale ein. Wir waren natürlich sauer über die Wiederholung des Spiels. Wir wollten unbedingt zeigen, dass wir verdient ins Halbfinale einziehen, sagte der mit 25 Punkten erfolgreichste Werfer der Partie, Malcolm Delaney.

Eigentlich hatten die Bayern den Einzug ins Halbfinale bereits am Sonntag gefeiert. Die BBL ließ das Match, in dem der Titelfavorit mit 82:75 gewonnen und damit den vermeintlich entscheidenden dritten Sieg in der Best-of-Five-Serie verbucht hatten, aber wegen einer Referee-Fehlentscheidung wiederholen. Sie beruft sich nach einem Protest der Ludwigsburger vom Montag auf Artikel 44 des internationalen Regelwerks, wonach ein „Regelverstoß der Schiedsrichter“ vorgelegen habe.

Die Unparteiischen hatten kurz vor Schluss des Spiels den Hausherren beim Stand von 71:73 zwei Freiwürfe zu Unrecht annulliert. Nachdem Ludwigsburgs Michael Stockton den ersten von zwei Versuchen von der Linie verwandelt hatte, protestierten die Münchner, der Amerikaner sei gar nicht der gefoulte Spieler gewesen. Die Referees strichen den einen Punkt, ließen den zweiten Freiwurf nicht ausführen und sprachen den Bayern stattdessen den Ball zu.

Es handele sich dabei nicht um eine Tatsachenentscheidung, sondern einen Regelverstoß, betonte die Liga. Das sehen die Münchner anders und wollen „diesen Präzedenzfall noch einmal abschließend mit Rechtsexperten bewerten“, wie es hieß.

Die Münchner zeigten sich erstaunt über die Art und Weise, wie die BBL sie über die Zurückweisung der Anträge informierte, nämlich „am Dienstagabend um 23.41 Uhr formlos per handschriftlich verfasstem Fax und ohne Begründung“, wie es in dem Statement hieß. Außerdem kritisierte Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic: „Für uns war, abgesehen von der Entscheidung zum Einspruch, vor allem unverständlich, dass das Wiederholungsspiel innerhalb der Berufungsfrist angesetzt wurde.“

Die Liga verteidigte das Vorgehen. Das primäre Ziel am Vorabend sei gewesen, allen Beteiligten schnellstmöglich die Entscheidung zukommen zu lassen. Eine ausführliche Begründung werde aber noch folgen. Auch um den Bayern entgegenzukommen, übernimmt die BBL die Reisekosten und beteiligt sie außerdem zur Hälfte an den Gewinnen aus der Partie in der MHP Arena.

Die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic reiste bereits am Dienstag nach Ludwigsburg. „Die Spieler waren schockiert, dass ihnen ein verdienter Sieg genommen wurde“, sagte der Coach. „Aber nach der Entscheidung, das Spiel zu wiederholen, haben wir uns mit der Mannschaft besprochen und entschieden, uns in dieser schwierigen Situation bestmöglich auf diese Begegnung vorzubereiten.“ Das ist ihnen gelungen.

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