Basketball:Kleiner General ganz groß: El-Amin verzaubert Göttingen

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Göttingen (dpa) - Wer sich mit den bisherigen Vereinen von Khalid El-Amin beschäftigen will, braucht eine Menge Zeit. 16 Stationen in sieben Ländern listet die Basketball-Bundesliga für den Point Guard der BG Göttingen auf, ehe sich der 36-Jährige zu Beginn der Saison den Niedersachsen anschloss.

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Göttingen (dpa) - Wer sich mit den bisherigen Vereinen von Khalid El-Amin beschäftigen will, braucht eine Menge Zeit. 16 Stationen in sieben Ländern listet die Basketball-Bundesliga für den Point Guard der BG Göttingen auf, ehe sich der 36-Jährige zu Beginn der Saison den Niedersachsen anschloss.

„Das ist Basketball“, kommentiert der Amerikaner seine abwechslungsreiche Vita ganz gelassen. Dass ihn seine Welttournee im vergangenen Jahr nach Göttingen verschlagen hat, hing vor allem mit einer langen Verletzung des nur 1,78 Meter großen, aber 92 Kilogramm schweren Aufbauspielers mit der gedrungenen Figur zusammen. Nur weil viele Clubs Zweifel hatten, ob er noch einmal zu alter Leistungsstärke zurückfinden würde, hatten die Niedersachsen überhaupt eine Chance auf den ehemaligem NBA-Profi.

Und aus dem großen Fragzeichen ist längst ein dickes Ausrufezeichen für die Veilchen geworden, steht El-Amin doch kurz davor, die BG Göttingen ein Jahr nach der Bundesliga-Rückkehr in die Playoffs zu führen. Gewinnen die Lila-Weißen ihr letztes Hauptrundenspiel gegen die MHP Riesen Ludwigsburg, sind sie in der K.o.-Runde dabei. Verlieren sie das Endspiel um Platz acht, zieht Ludwigsburg mit dem früheren Göttinger Erfolgstrainer John Patrick in die Playoffs ein.

„Wir möchten uns für die gute Saison belohnen“, sagt El-Amin, der in Göttingen längst zum Publikumsliebling geworden ist. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, meint der US-Boy. Mit seiner riesigen Erfahrung hat er dafür gesorgt, dass die Göttinger ihr Ziel Klassenverbleib schon vor Wochen erreicht haben. BG-Coach Johan Roijakkers ist voll des Lobes über seinen Dirigenten auf dem Spielfeld. „Er ist der beste „Big-Time-Player“, den ich je gecoacht habe und wohl der größte, der hier in Göttingen war, lobt der Niederländer die Führungsqualitäten des Amerikaners. „Doch vor allem ist er ein Teamplayer!“

Ob El-Amin auch über die Saison hinaus in der Universitätsstadt bleibt, ist noch ungewiss. „Ich liebe Basketball viel zu sehr, um die Schuhe einfach so an den Nagel zu hängen“, sagte El-Amin dem Fachmagazin „BIG“. 1999 war er auf dem Cover des populären US-Sportmagazins „Sports Illustrated“, während seiner Zeit in Chicago hatte er auch Bälle mit Basketball-Legende Michael „Air“ Jordan geworfen.

Doch irgendwann wird es El-Amin wieder in die USA ziehen, schließlich lebt seine Familie mit insgesamt sechs Kindern nach wie vor in Amerika. Via Skype oder per Telefon hält er zwar regelmäßig Kontakt, doch sein privates Umfeld ist es, was dem Globetrotter auf all seinen Stationen am meisten gefehlt hat.

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