Basketball:Für Angriff in Europa: Meister Bamberg kämpft um Wanamaker

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Bamberg (dpa) - Das bunte Meisterkonfetti auf dem von Bier und Sekt verklebten Parkett wurde schon langsam weggewischt, da setzte sich Basketball-Star Brad Wanamaker noch einmal in die Bamberger Fankurve.

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Bamberg (dpa) - Das bunte Meisterkonfetti auf dem von Bier und Sekt verklebten Parkett wurde schon langsam weggewischt, da setzte sich Basketball-Star Brad Wanamaker noch einmal in die Bamberger Fankurve.

Der Erfolgsgarant stimmte mit den Anhängern der Brose Baskets einen letzten Siegergesang an, ehe es zur großen Party in die Innenstadt ging. „Ich genieße den Moment, das ist ein atemberaubender Verein“, sagte der Spielmacher des alten und neuen deutschen Meisters nach dem 92:65-Finalerfolg über ratiopharm Ulm. Ob der US-Star in Franken auch im Herbst wieder für magische Momente sorgt, ist offen. Wanamaker wird von Top-Clubs umworben, Bamberg will ihn aber unbedingt halten.

Noch in dieser Woche soll Klarheit herrschen über die Zukunft des 26-Jährigen und von dessen Teamkollegen Janis Strelnieks. „Wir sind in Gesprächen. In sehr naher Zukunft wird es Informationen geben“, kündigte Geschäftsführer Rolf Beyer an. Wanamaker sagte am Sonntag zur Frage, ob er den Verein nach zwei bärenstarken Jahren und zwei Meisterschaften verlassen werde: Ich weiß es nicht. Mein Herz ist hier. Falls ich gehen sollte, wird mir das nicht leicht fallen.

Die Bamberger stecken in einer etwas verflixten Situation. Einerseits ist der Verbleib von zehn Meisterprofis für die nächste Saison schon gesichert, wie Beyer verkündete. Zuletzt hatte der frühere NBA-Profi Darius Miller verlängert, der zum wertvollsten Final-Akteur gewählt wurde. „Hoffentlich wartet die nächste große Saison auf uns“, sagte er.

Andererseits sind Strelnieks und vor allem Wanamaker zwei Säulen in einem Team, das in der Bundesliga weit enteilt ist und nun in Europa angreifen will. Ohne die beiden Super-Scorer würde der angestrebte Einzug ins Euroleague-Viertelfinale komplizierter werden. „Wir wollen unseren Weg weitergehen, bis in die Top acht“, stellte Beyer klar.

Das Potenzial dafür sieht Erfolgscoach Andrea Trinchieri, der trotz Angeboten aus dem Ausland in Bamberg bleiben will, auf jeden Fall vorhanden. „Ohne arrogant zu klingen: Ich glaube, wir spielen mit den besten Basketball in Europa“, tönte der Italiener. Dem widersprach Ulms Thorsten Leibenath nicht. „Die Ballbewegung ist traumhaft, das macht wirklich Spaß zuzuschauen - wenn man der unterlegene Trainer ist, dann leider nicht ganz so viel“, sagte er.

Die Dominanz der Bamberger, die in dieser Bundesliga-Saison nur drei von 43 Spielen verloren hatten und ohne Niederlage durch die Playoffs stürmten, ist beeindruckend. Als Schlüssel zum Erfolg machte Coach Trinchieri nicht die überragende individuelle Klasse aus, sondern den Teamgeist: „Jeden Tag hat uns ein anderer Spieler im Training gepusht, wir hatten eine fantastische Chemie und Atmosphäre. Wir spielen hart, attraktiv und erfolgreich. Es macht Spaß, bei uns zu spielen, die Spieler sind glücklich. Ich bin stolz und dankbar.“

Der Italiener hob Bamberg in zwei Jahren auf ein ganz neues Level, dank des achten Meistertitels zogen die Brose Baskets mit dem ehemaligen Branchenführer ALBA Berlin gleich. Und so dominante Playoffs wie diese hat auch noch kein Team geschafft. „Die Brose Baskets sind eine Inspiration für die BekoBBL und den gesamten Deutschen Basketball“, twitterte Bayreuth-Profi Bastian Doreth.

Nur eines gelang Trinchieri nicht, wie er in der Nacht via Twitter berichtete. „Nach dem Spiel gehe ich zu meinem Sohn, acht Jahre alt, und sage: Los, komm doch mit mir auf das Podium“, schrieb der Coach. „Und er: Papa, aber ich will doch nicht berühmt werden!!!“

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