Berlin (dpa) - Alejandro "Aito" Reneses steht bei ALBA Berlin vor reichlich Arbeit. Diese Woche startete die 70 Jahre alte Trainer- Legende als neuer Headcoach das Training des Basketball- Bundesligisten. "Sie arbeiten alle sehr konzentriert und engagiert. Hoffentlich bleibt das auch die ganze Saison so", berichtete Reneses am Dienstag schmunzelnd von seinen ersten Eindrücken.
Der Spanier muss bis zum ersten Spieltag am 30. September gegen Ulm aus einem neu zusammengestellten Team eine Mannschaft formen. "Wir müssen uns Stück für Stück alles erarbeiten. Es ist nicht möglich, alles sofort umzusetzen. Wir müssen lernen und uns dann sukzessive steigern", fordert er deshalb. Reneses will einen cleveren, aggressiven und schnellen Basketball spielen.
Viele der Spieler freuen sich auf die Zusammenarbeit mit ihm. "Details sind ihm sehr wichtig. Und allein schon durch seine Erfolge hat er eine Riesen-Autorität. Zudem ist er ja fast schon berühmt dafür, Spieler besser zu machen", sagte Neuzugang und Berlin-Rückkehrer Joshiko Saibou. Emotionale Wutausbrüche, wie bei Sasa Obradovic - einem der Vorgänger von Reneses - sind bei dem Spanier nicht zu erwarten. "Er ist ein ruhiger, rationaler Typ, der nicht laut werden muss", glaubt Saibou.
Reneses war auch für Stefan Peno ein Grund für seinen bevorstehenden Wechsel. "Mit ihm als Trainer ist es hier perfekt für mich", sagte der Serbe. Der 20 Jahre alte Guard vom FC Barcelona ist seit einer Woche in Berlin und trainiert mit dem Team. Der Dreijahresvertrag ist aber noch nicht unterschrieben. Der Wechsel hat bei den Katalanen offenbar nicht höchste Priorität. "Mit dem Spieler sind wir uns einig. Aber im Moment haben sie im Fußball wohl erst einmal dringendere Probleme zu lösen", sagte Sportdirektor Himar Ojeda.
Mit der Verpflichtung von Peno soll die Kaderplanung der Berliner abgeschlossen sein. In Saibou, Peno, Marius Grigonis, Dennis Clifford, Spencer Butterfield und Luke Sikma kommen sechs Neue in die Hauptstadt. "Ich bin zufrieden mit dem Kader", sagte Coach Reneses. Allerdings muss er auf vier Spieler verzichten. Niels Giffey und Bogdan Radosavljevic fallen vorerst verletzt aus. Zudem weilen mit Akeem Vargas und dem Litauer Marius Grigonis noch zwei weitere Profis bei ihren Nationalteams, um sich für die EM vorzubereiten.