Internationaler Fußball:Erdogan gratuliert dem Lieblingsklub

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Recep Tayyip Erdogan freut sich mit seinem Verein in der Türkei. (Foto: AP)

Das gab's noch nie: Erstmals seit seiner Gründung vor 30 Jahren gewinnt Basaksehir die türkische Meisterschaft. In Spanien schafft Messi einen Rekord, in England hofft Antonio Rüdiger auf einen Titel.

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Türkei: Die Glückwünsche vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kamen prompt - zwar ohne Händeschütteln, aber via Twitter: Erdogans Lieblingsclub Basaksehir Istanbul ist zum ersten Mal türkischer Meister. "Ich gratuliere dem Super League Cemil Master-Saisonmeister 2019-20", schrieb der 66-Jährige am Sonntagabend. Durch ein 1:0 (1:0) gegen Kayserispor am vorletzten Spieltag kann das Team von Trainer Okan Buruk mit jetzt 69 Punkten nicht mehr von der Spitze verdrängt werden. Die Süper Lig hatte wegen der Corona-Pandemie am 12. Juni ihre unterbrochene Saison fortgesetzt.

30 Jahre nach der Vereinsgründung im Jahr 1990 und sechs Jahre nach dem Aufstieg sicherte sich Basaksehir den Premierentitel. Damit hieß erstmal seit 2010 - als Bursaspor gewann - der Meister nicht Galatasaray, Fenerbahce oder Besiktas Istanbul. Seit Gründung der Süper Lig 1959 ist Basaksehir der erst sechste Club, der zu Meisterehren kommt. Mahmut erzielte in der 19. Minute den Siegtreffer. Im Meisterteam stehen unter anderen der frühere brasilianische Star Robinho sowie die ehemaligen Bundesliga-Profis Eljero Elia, Demba Ba und Junior Caicara. In dieser Saison spielte das Team in der Europa League und war dort in einer Gruppe mit Borussia Mönchengladbach. Basaksehir schaffte es in die K.o.-Runde.

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England: Nationalspieler Antonio Rüdiger steht mit dem englischen Topklub FC Chelsea im FA-Cup-Finale gegen Arsenal. Die Blues setzten sich am Sonntagabend im Halbfinale gegen Ligakonkurrent Manchester United 3:1 (1:0) durch und wahrten damit die Chance auf den neunten Sieg im Wettbewerb. Am 1. August wird im Londoner Wembley-Stadion das Endspiel ausgetragen. ManUnited scheiterte beim Versuch, Revanche für das verlorene Finale von 2018 (0:1) zu nehmen. Für die Red Devils war es zudem die erste Niederlage seit dem Restart im Juni (6 Siege, 2 Unentschieden). Das Blues-Team von Teammanager Frank Lampard könnte dagegen seinerseits Wiedergutmachung leisten. 2017 unterlag Chelsea dem Stadtrivalen Arsenal im Finale 1:2. Die Gunners hatten am Samstag Manchester City 2:0 (1:0) bezwungen.

Spanien: Ein Unentschieden gegen Real Madrid am letzten Spieltag hat CD Leganes nicht zum Klassenerhalt gereicht. Dem Team des früheren mexikanischen Nationaltrainers Javier Aguirre fehlte beim 2:2 (1:1) gegen die Königlichen, die sich am vergangenen Donnerstag zum 34. Mal den Titel gesichert hatten, ein Treffer. Celta Vigo, das im Abstiegs-Fernduell zu einem 0:0 bei Espanyol Barcelona kam, bleibt damit als 17. erstklassig. Im Kampf um den letzten Europapokalplatz machte der FC Granada das Rennen. Mit einem 4:0 (1:0) gegen Athletic Bilbao sicherte sich der Klub aus Andalusien Rang sechs und das Ticket für die Europa League. Am Nachmittag schoss sich der FC Barcelona nach der verlorenen Meisterschaft den Frust von der Seele. Bei Deportivo Alaves gewannen die zweitplatzierten Katalanen 5:0 (3:0).

In Leganes gab Madrids Trainer Zinedine Zidane einigen Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance und gönnte seinen Routiniers eine Pause. Auch Nationalspieler Toni Kroos durfte zunächst auf der Bank Platz nehmen, wurde aber in der 61. Minute eingewechselt. Sergio Ramos (9.) und Marco Asensio (52.) trafen für Real, die Gastgeber glichen durch Bryan (45.+1) und Roger Assale (78.) zweimal aus. Nach dem Ausgleich hatte Leganes noch drei gute Möglichkeiten, den Führungstreffer zu erzielen, ließ diese aber liegen. Barca hatte nach 15 Spielminuten drei Alutreffer vorzuweisen, Youngster Ansu Fati erzielte das 1:0 (24.). Danach traf Barca bis zur Pause im 10-Minuten-Takt. Zunächst erhöhte Lionel Messi in der 34. Minute, ehe Luis Suarez für den Halbzeitstand sorgte (44.). Danach war Nelson Semedo erfolgreich (57.), erneut Messi (75.) stellte den Endstand her. Mit 25 Treffern wurde Messi zum siebten Mal Torschützenkönig und ist alleiniger Rekordhalter. Der Spanier Zarra hatte die Pichichi-Trophäe in den 40er- und 50er-Jahren sechsmal geholt.

Italien: Inter Mailand hat in der italienischen Serie A dank eines späten Elfmetertors von Romelu Lukaku einen Punkt gerettet und damit den zweiten Tabellenplatz behauptet. Am 34. Spieltag kamen die Lombarden bei AS Rom zu einem 2:2 (1:1), der Rückstand zu Spitzenreiter Juventus Turin beträgt nun fünf Punkte. Der Meister kann am Montag (21.45 Uhr) mit einem Sieg gegen Lazio Rom auf acht Zähler davonziehen. Der belgische Nationalspieler Lukaku erzielte in der 88. Minute den Ausgleich für Inter, das durch Stefan de Vrij (15.) in Führung gegangen war. Leonardo Spinazzola (45.+1) und der frühere Dortmunder Henrich Mchitarjan (57.) hatten zuvor das Spiel für die Römer gedreht. Im Falle einer Inter-Niederlage wäre Atalanta Bergamo mit dem deutschen Profi Robin Gosens auf Rang zwei vorgerückt. Schlusslicht SPAL Ferrara verlor 1:2 (1:0) bei Brescia Calcio und kehrt nach zwei Jahren in die Serie B zurück.

Griechenland: Tausende Fans des griechischen Fußballmeisters Olympiakos Piräus haben sich am Sonntag über die Corona-Schutzmaßnahmen hinweggesetzt und den 45. Titel ihrer Mannschaft außerhalb des Karaiskakis-Stadions gefeiert. In Griechenland sind aufgrund der Corona-Pandemie große Menschenansammlungen verboten. Auf dem Rasen setzte sich Piräus vor leeren Rängen am letzten Spieltag 3:0 (2:0) gegen den Lokalrivalen AEK Athen durch. Olympiakos beendete die Saison mit 91 Punkten, das Team von Trainer Pedro Martins verlor nur eine einzige Partie. In der kommenden Woche stehen sich die beiden Teams im griechischen Pokalfinale erneut gegenüber.

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