Ballon d'Or vs Fifa-Weltfußballer:Goldball für die Gelehrten

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Robert Lewandowski ist amtierender Weltfußballer, Lionel Messi gewinnt den "Ballon d'Or" - aber wer ist nun der beste Fußballer des Planeten? Eine Begriffsklärung.

Von Jonas Beckenkamp

Der Profifußball mag es gerne golden, egal ob Steak oder Brilli am Ohr, Hauptsache, es funkelt. Insofern ist es verständlich, wenn nun wieder einmal die sogenannte "Branche" mit dem Rest der Welt über einen Goldball diskutiert. Mit jenem "Ballon d'Or", der zum siebten Mal an Lionel Messi ging (und bei den Frauen erstmals an Alexia Putellas), kann man zwar nicht kicken - aber ums Kicken geht es bei dieser von Journalisten inszenierten Auszeichnung nur peripher.

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Sonst hätte nach seiner Rekordsaison ja Robert Lewandowski gewinnen müssen. Der Bayern-Stürmer wurde bei der Gala des französischen Magazins France Football Zweiter, weil er seine Tore manchmal nur gegen Bielefeld schießt, und Bielefeld gibt es bekanntlich nicht. Ob mit diesem Votum nun Messi, Lewandowski oder irgendein Bielefelder als amtierender "Weltfußballer" gilt, darüber streiten Stammtische und Gelehrte.

Ursprünglich wurde der "Ballon d'Or" nur an europäische Fußball-Promis vergeben, bis 1995 hieß sein Titelträger deshalb auch "Europas Fußballer des Jahres". Dann vergab die Fifa den Award zeitweise gemeinsam mit France Football als "Fifa Ballon d'Or". Und jetzt stehen beide Trophäen eben in Konkurrenz ums Prestige.

Offiziell kürt der Fußball-Weltverband seit 1991 seine Jahresbesten, meist geschieht das im Januar. 2020 fiel die "Fifa-Weltfußballer"-Wahl auf Lewandowski (dahinter landeten Cristiano Ronaldo und Messi), abstimmen dürfen auch dieses Mal wieder alle Nationalteam-Kapitäne und weltweiten Bundestrainer von Burundi bis Barbados.

Für den seit 1956 vergebenen "Ballon d'Or" bedeutet das: Er ist die ursprünglichere Auszeichnung und damit wahrlich kein Preis, für den man sich genieren muss. Bei Messis zu Hause findet sich bestimmt ein Plätzchen in der Vitrine. Aber letztlich ist eben nicht alles Gold, was glänzt: Die amtierende "Fifa-Weltfußballerin" heißt nämlich Lucy Bronze.

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