Aus gegen Monaco:Guardiola purzelt aus der Champions League

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Pep Guardiola darf wieder nur zuschauen - der ehemalige Bayern-Trainer hat kein Glück in der Champions League. (Foto: AFP)
  • Großer Fußballabend für den AS Monaco: Der Klub aus dem Fürstentum wirft mit einem 3:1 den Favorit Manchester City aus der Champions League.
  • Pep Guardiola erlebt im Achtelfinale die nächste Enttäuschung seiner Trainerkarriere.
  • Bayer Leverkusen vergibt in Madrid zu viele Chancen und fliegt ebenso raus.
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Bitteres Aus zum Jubiläum: Trainer Pep Guardiola ist mit Manchester City im Achtelfinale der Champions League krachend gescheitert. Nach dem 5:3 im Hinspiel unterlagen die Citizens trotz eines Treffers des Jung-Nationalspielers Leroy Sané beim AS Monaco verdient mit 1:3 (0:2). Guardiola erlebte sein 100. internationales Spiel als Coach erst hilflos und später konsterniert an der Seitenlinie. Während seine Elf im ersten Durchgang nicht ein einziges Mal zum Torabschluss kam, wirbelte Monaco auch ohne den verletzten Torjäger Radamel Falcao, der im Hinspiel im Etihad Stadion zwei Tore geschossen hatte.

Das französische Supertalent Kylian Mbappé erzielte die Führung bereits nach acht Minuten, Fabinho (29.) legte mit seinem ersten Treffer in der Königsklasse nach. Nach Sanés drittem Champions-League-Tor (71.) hatte City das Viertelfinale vor Augen, der gezielte Kopfball von Tiemoué Bakayoko (77.) nach einer Ecke sorgte jedoch für die Entscheidung. Guardiola hatte vor der Partie im mit 15.700 Zuschauern ausverkauften Stade Louis II eine offensive Ausrichtung angekündigt. Sein Motto lautete: "Tore schießen ist die beste Art, einen Vorsprung zu verteidigen." In der ersten halben Stunde fehlte Manchester jedoch jeglicher Zugriff.

Vor allem der eigene Spielaufbau litt ohne Routinier Yaya Touré, den Guardiola zunächst auf der Bank ließ. Nationalspieler Ilkay Gündogan kehrt nach seiner Knieverletzung erst zur kommenden Saison zurück. Manchester fand kaum ein Mittel gegen die junge Elf aus dem Fürstentum, die geschickt die Passwege zustellte und damit auch Sané auf der linken Außenbahn förmlich verhungern ließ. Nach Ballgewinn schaltete Monaco blitzschnell um, Mbappé scheiterte eine Minute vor seinem Führungstor an City-Keeper Willy Caballero.

Ein weiterer Treffer des 18-Jährigen (16.) zählte nicht, weil er wenige Zentimeter im Abseits stand.Immerhin die Halbzeitansprache Guardiolas schien Wirkung gezeigt zu haben: Angeführt von Sergio Agüero, zweifacher Torschütze aus dem Hinspiel, setzte sich Manchester in Monacos Hälfte fest, zunächst allerdings ohne Durchschlagskraft. Guardiola gab gewohnt engagiert und gestenreich Anweisungen, doch Agüero verpasste den Anschluss nach Sanés erster zielstrebiger Aktion in der 61. Minute.

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Nach Vorlage von David Silva scheiterte der Argentinier vier Minuten später freistehend an Monacos Schlussmann Danijel Subasic.Sané bekam nun immer mehr Freiräume und nutzte sie. In der 67. Minute traf er aus spitzem Winkel nur das Außennetz, wenig später staubte er ab, nachdem Subasic einen Schuss nach außen hatte abprallen lassen. Doch das 1:2 reichte nicht, denn City spielte einfach nicht zwingend genug - und Monaco setzte die letzte Pointe an diesem schrägen Abend.

Bayer Leverkusen hat sich erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschiedet und bei seinem vorerst letzten Auftritt in der Königsklasse Selbstvertrauen für den Schlussspurt in der Bundesliga getankt. Bei der Europacup-Premiere ihres neuen Trainers Tayfun Korkut erzielte die Werkself dank einer durchweg couragierten Leistung im Achtelfinal-Rückspiel bei Vorjahresfinalist Atletio Madrid ein beachtliches 0:0.

Zwar verpasste Bayer nach dem 2:4 im Hinspiel, das noch unter Korkut-Vorgänger Roger Schmidt zustande gekommen war, wie erwartet den ersten Einzug ins Viertelfinale seit 2002. Damals erreichten die Rheinländer gar das Endspiel. Gegenüber den vergangenen Auftritten war drei Tage vor dem Gastspiel bei 1899 Hoffenheim aber ein deutlicher Aufwärtstrend beim Tabellenzehnten der Bundesliga zu erkennen.Die Rojiblancos bissen sich an der guten Bayer-Defensive die Zähne aus, zogen am Ende aber verdient in der Königsklasse zum neunten Mal in die Runde der letzten Acht ein, in der Bayern München und Borussia Dortmund die Bundesliga-Fahne hochhalten.

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Atletico blieb damit zudem seit der 0:1-Niederlage gegen Borussia Dortmund in der Gruppenphase 1996/97 gegen deutsche Klubs zu Hause auch im achten Spiel ungeschlagen.Die Leverkusener begannen vor 49.133 Zuschauern im Hexenkessel Vicente Calderon äußerst couragiert und suchten zwangsläufig von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Bereits in der vierten Minute hatten die Gäste eine gute Möglichkeit, aber Nationalspieler Kevin Volland verfehlte mit einem beherzten Schuss von der Strafraumgrenze knapp das Ziel.

Nach einer Viertelstunde vergab auf der anderen Seite Angel Correa eine große Chance der Hausherren zur Führung. Kurz darauf bot sich Julian Brandt die nächste Möglichkeit für Bayer, das durch Javier "Chicharito" Hernandez eine weitere gute Gelegenheit vor der Pause vergab.Kurz vor Ende der ersten Hälfte verhinderte dann Nationaltorwart und Ersatz-Kapitän Bernd Leno, der nach seiner Nasen-OP mit einer Spezialmaske spielte, mit zwei Glanzparaden gegen Correa bzw. Koke jeweils einen Rückstand seiner Mannschaft.

Nach der Pause versuchte Bayer weiter, das Unmögliche möglich zu machen. In 69. Minute vergaben Julian Brandt, Volland und Chicharito binnen Sekunden gleich dreimal die fällige Führung. Die Mannschaft von Diego Simeone hielt dem Druck der Gäste aber stand und war selbst bei Kontern durch Torjäger Antoine Griezmann sowie Correa brandgefährlich. Auf der Gegenseite musste der gute Atletico-Keeper Jan Oblak mehrfach retten.Korkut musste auf Abwehrchef Ömer Toprak, Kapitän Lars Bender, Routinier Stefan Kießling und Nationalspieler Jonathan Tah verzichten.

Zudem fehlten der bis zum Saisonende von der FIFA aus dem Verkehr gezogene Hakan Calhanoglu, der gesperrte Benjamin Henrichs und Kai Havertz (Klausur).Roberto Hilbert, der unter Schmidt auf dem Abstellgleis stand, und Tin Jedvaj ersetzen in der Verteidigung Henrichs und Toprak. Auch Österreichs Nationalverteidiger Aleksandar Dragovic, der im Hinspiel einen rabenschwarzen Tag erwischt und zwei Gegentore mitverschuldet hatte, stand in der Startelf und machte wie auch seine Kollegen seine Sache gut.

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