3. Liga:Nach Rassismus-Vorwürfen: DFB-Sportgericht sperrt Erdmann vorläufig

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Dennis Erdmann vom 1.FC Saarbrücken bei der Anhörung in der DFB-Zentrale. (Foto: Getty Images)

Das Gericht erkennt hinreichende Verdachtsmomente, dass der Spieler des 1. FC Saarbrücken sich im Spiel gegen Magdeburg rassistisch geäußert habe. Der Slowene Roglic steht vor seinem dritten Sieg bei der Vuelta.

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3. Liga, Saarbrücken: Abwehrspieler Dennis Erdmann darf nach den Rassismus-Vorwürfen gegen ihn vorerst nicht mehr für den Drittligisten 1. FC Saarbrücken auflaufen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erkannte am Donnerstag "hinreichende Verdachtsmomente, dass der Spieler rassistische Äußerungen auf dem Platz ausgesprochen" habe und sperrte den 30-Jährigen vorläufig. Das endgültige Urteil steht aber noch aus.

Mehrere Spieler des Drittligisten 1. FC Magdeburg hatten Erdmann vorgeworfen, sie während des Punktspiels am 25. August (2:1 für Saarbrücken) rassistisch beleidigt zu haben. Dieser bestreitet die Vorwürfe.

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"Aufgrund der Bedeutung und der Brisanz der Angelegenheit räumt das DFB-Sportgericht Dennis Erdmann die beantragte Gelegenheit ein, nach den mündlichen Zeugenaussagen noch mal das Videomaterial zu sichten und weitere Beweisanträge zu stellen", sagte Stephan Oberholz, stellvertretender Vorsitzender des DFB-Sportgerichts. Die mündliche Verhandlung wird am 9. September fortgesetzt.

Auch der FCS hatte die Anschuldigungen in der vergangenen Woche "entschieden" zurückgewiesen. Die Saarbrücker betonten, dass von den Magdeburgern weder während des Spiels gegenüber dem Schiedsrichter noch auf der folgenden Pressekonferenz rassistische Äußerungen angeklagt wurden.

Radsport, Vuelta: Der slowenische Radfahrer Primoz Roglic hat auch auf der Königsetappe der Spanien-Rundfahrt keine Schwäche gezeigt und steht dicht vor dem Vuelta-Triple. Beim Tagessieg des Kolumbianers Miguel Angel Lopez nach 162,2 km mit dem brutal schweren Schlussanstieg zum Altu d'El Gamoniteiru kam der 31 Jahre alte Zeitfahr-Olympiasieger auf Rang zwei und baute seinen Vorsprung weiter aus.

Im dichten Nebel erreichte Jumbo-Visma-Kapitän Roglic das Ziel 14 Sekunden nach Lopez und holte acht Sekunden Vorsprung auf seinen schärfsten Kontrahenten Enric Mas (Spanien/beide Movistar) heraus, der Dritter wurde. In der Gesamtwertung führt der Titelverteidiger nach der letzten schweren Bergetappe mit 2:30 vor Mas, Lopez (2:53) ist Dritter. Bei der finalen Kletterpartie des Tages über 14,8 km und 1400 Höhenmeter bei durchschnittlich 9,8 Prozent Steigung (17 Prozent in der Spitze) hatte Lopez rund vier Kilometer vor dem höchsten Punkt attackiert. Roglic fuhr nicht hinterher und kontrollierte das Geschehen am Hinterrad von Mas, den er kurz vor dem Ziel abhängte.

Der 31 Jahre alte Roglic könnte die Vuelta als erst dritter Profi nach dem Schweizer Tony Rominger (1992 bis 1994) und dem Spanier Roberto Heras (2003 bis 2005) zum dritten Mal in Folge gewinnen. Heras ist mit vier Siegen Rekordgewinner der jüngsten der drei großen Landesrundfahrten. Bei der Tour im Juni war Roglic als Folge eines schweren Sturzes frühzeitig ausgestiegen.

Der Gamoniteiru, am gleichen Massiv wie der legendäre Angliru gelegen, stand erstmals im Programm der Vuelta. Das Teilstück mit fast 4500 Höhenmetern war die letzte große Kraftprobe der 76. Spanien-Rundfahrt. Am Freitag und Samstag folgen mittelschwere Abschnitte, die Vuelta endet am Sonntag mit einem Einzelzeitfahren in Santiago de Compostela.

Motorsport, Formel 1: Der frühere Weltmeister Kimi Räikkönen macht mehr als 20 Jahre nach seinem Formel-1-Debüt Schluss. "Das war's. Das ist meine letzte Saison in der Formel 1", schrieb der 41-jährige Finne am Mittwoch bei Instagram: "Die Entscheidung habe ich im letzten Winter getroffen." "Iceman" Räikkönen war 2001 mit Sauber in die Königsklasse eingestiegen. Bei 344 Starts gelangen ihm 21 Siege und 103 Podestplätze, 2007 wurde Räikkönen in seinem ersten Jahr bei Ferrari Weltmeister.

Nach einem Ausflug in die Rallye-WM (2010, 2011) kehrte Räikkönen 2012 mit Lotus in die Formel 1 zurück. Es folgten fünf weitere Jahre bei Ferrari (2014-2018), seither fährt der schweigsame Finne für Alfa Romeo. Derzeit ist Räikkönen mit zwei WM-Punkten 17. "Es war keine leichte Entscheidung", so Räikkönen, "aber nach dieser Saison ist es Zeit für etwas Neues. Auch wenn die Saison noch läuft, möchte ich meiner Familie, all meinen Teams, allen, die an meiner Rennkarriere beteiligt waren, und vor allem allen großartigen Fans, die mich die ganze Zeit unterstützt haben, danken." Zwar werde seine Zeit in der Formel 1 enden, "aber es gibt noch viel mehr im Leben, das ich erleben und genießen will", teilte der Rennfahrer mit.

Fußball, 2. Bundesliga: Der finanziell angeschlagene FC Schalke 04 hat seinen Kader weiter verkleinert und Amine Harit an Olympique Marseille verliehen. Wie der Fußball-Zweitligist am Donnerstag mitteilte, gilt die Vereinbarung für ein Jahr ohne Kaufoption. Über die weiteren Modalitäten des Wechsels vereinbarten beide Clubs Stillschweigen. Der 24 Jahre alte marokkanischen Nationalspieler steht beim Bundesliga-Absteiger noch bis 2024 unter Vertrag."Einerseits sparen wir durch die Ausleihe in dieser Saison eine Menge Geld. Gleichzeitig haben wir die Entwicklung seines Marktwertes im Blick: Wir erhalten uns die Möglichkeit, Amine Harit - im Idealfall nach einer Saison als Stammspieler bei einem Europapokalteilnehmer - im nächsten Sommer auf einem Transfermarkt anzubieten, der hoffentlich weniger stark durch Corona beeinflusst ist", sagte Sportdirektor Rouven Schröder. Harit ist der insgesamt 30. Spieler, der den Revierclub in diesem Sommer verließ. Er war im Juli 2017 vom FC Nantes nach Gelsenkirchen gewechselt und hat 102 Bundesligapartien bestritten.

Frauenfußball, Champions League: Die Fußball-Frauen des VfL Wolfsburg haben im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation nur einen knappen Sieg gefeiert. Vor 637 Zuschauern im Wolfsburger AOK Stadion setzte sich der Bundesligist am Mittwochabend gegen Girondins Bordeaux lediglich mit 3:2 (2:1) durch und muss damit um den Einzug in die Gruppenphase bangen. Die Treffer für die Wolfsburgerinnen erzielten Ewa Pajor (13. Minute), Jill Roord (19.) und Dominique Janssen (59.). Für die Französinnen waren Katja Snoeijs (14.) und Mickaella Cardia (70.) erfolgreich. Das Rückspiel findet am 8. September in Bordeaux statt. "Ich denke, dass wir es alle noch viel besser können. Das ist auch unsere Motivation für die nächste Woche", sagte die Niederländerin Janssen.

Radsport: Der niederländische Radprofi Wilco Kelderman hat sich bei einem Sturz auf der dritten Etappe der Benelux-Rundfahrt schwerer verletzt. Der 30-Jährige vom deutschen Team Bora-hansgrohe brach sich am Mittwoch auf dem 168,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Essen und Hoogerheide das Becken und zwei Rippen. Zudem erlitt der Fünfte der diesjährigen Tour de France eine tiefe Schnittwunde am linken Arm. Eine Operation sei aber nicht notwendig, teilte sein Rennstall mit. Den dritten Tagesabschnitt gewann der Niederländer Taco van Hoorn. In der Gesamtwertung führt weiter der Schweizer Stefan Bissegger. Der deutsche Radprofi Max Walscheid liegt auf Platz fünf.

Fußball, Regionalliga: Der frühere Bundesligist KFC Uerdingen ist vom Westdeutschen Fußball-Verband mit einem Abzug von neun Punkten in der Regionalliga belegt worden. Der Verein hatte Anfang August einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, will aber nun nach Abstimmung zwischen Vorstand und Insolvenzverwalter gegen die Verbandsstrafe vorgehen. In einer Insolvenz sei ein Punktabzug "kein Automatismus", so die Krefelder, "da die Spielordnung des Fußball-Verbandes ausdrücklich Ausnahmen zulässt". Da Belege hierfür erfolglos beim Verband dargelegt worden seien, will der KFC nun den Weg über die Beschwerde gehen.

Uerdingen hatte aufgrund der prekären wirtschaftlichen Lage keine Lizenz für die 3. Liga erhalten. In der West-Staffel der Regionalliga ist der Pokalsieger von 1985 nach vier Niederlagen punktloses Schlusslicht (5:20 Tore).

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