2. Liga:Auch das Stadion zieht mit

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Der Höhenflug geht weiter: Fürth gewann auch gegen Kiel, abermals traf Armindo Sieb. Kleeblatt-Maskottchen Eddy bejubelt den Sprung auf Aufstiegsplatz zwei. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Greuther Fürth baut seine Erfolgsserie im Spitzenspiel gegen Kiel weiter aus. Nach dem stimmungsvollen 2:1-Erfolg sind die Franken nun schon Tabellenzweiter.

Von Stefan Galler

In der Nachspielzeit feierten die Anhänger bereits lautstark das Vorrücken ihrer Mannschaft auf einen direkten Aufstiegsplatz mit einer Version des "Donaulieds", die auch den ungeliebten Nachbarn aus Nürnberg thematisierte. Als es dann vorbei war, gingen die Feierlichkeiten bei der SpVgg Greuther Fürth weiter, auch wenn Trainer Alexander Zorniger ein ernstes Gesicht machte, als er mit den Kollegen aus dem Trainerstab abklatschte. Durch den 2:1 (0:0)-Heimsieg gegen Holstein Kiel rückten die nun schon seit neun Spielen unbesiegten Fürther auf den direkten Aufstiegsplatz zwei in der zweiten Liga vor.

Kleeblatt-Coach Zorniger war nach der Partie dann doch angetan, nicht nur von der Leistung seiner Mannschaft, sondern auch von jener der Fans: "Es kommt bei uns nicht so oft vor, dass das Stadion so da ist", sagte er in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Auf gewagte Prognosen für den Rest der Saison ließ sich der Übungsleiter nicht ein: "Was mich beruhigt, sind die 15 Punkte, die wir vor dem Relegationsplatz liegen. Ich bin höllisch froh, dass wir mit dem, was hinten abgeht, nichts zu tun haben." Insgesamt sei es ein "interessantes, intensives Spiel" gewesen, resümierte der Fußballlehrer und lobte Kiel als "die Mannschaft, die zusammen mit St. Pauli in der Liga über allen anderen steht". Am kommenden Samstag (13 Uhr) kann er gleich den Direktvergleich anstellen - Fürth gastiert dann am Millerntor. "Als Tabellenzweiter zum Tabellenführer, das hat schon was", sagte Zorniger.

Gut eine halbe Stunde lang waren die aufregendsten Szenen im Ronhof jene, in denen Kiels Lewis Holtby zu Boden ging. Der langjährige Erstligaprofi, mittlerweile 33 Jahre alt, bekam anfangs von den Fürthern jede Menge auf die Knochen, einmal musste er sich nach einem Tritt von Armindo Sieb behandeln lassen, ein anderes Mal sah er Sternchen, nachdem ihn ein Freistoß von Julian Green am Kopf getroffen hatte. Erst nach dieser persönlichen Passion des früheren Nationalspielers wurde es, um bei Zorniger zu bleiben, "interessant und intensiv" - schon die Schlussphase der ersten Halbzeit hatte es in sich mit besten Chancen der Fürther Branimir Hrgota (35.) und Julian Green (36., 37.) und zwei dicken Kieler Konterchancen durch Shuto Machino (41.) und Tom Rothe (45.+1).

Es blieb auch nach der Pause aufregend, und wie vergangene Woche beim 1:0 in Paderborn war es Sieb, der den Bann brach: Nach Zuspiel von Hrgota nutzte er aus 16 Metern seine starke Schusstechnik und ließ Kiels Keeper Timon Weiner keine Chance (59.). Nur fünf Minuten später kamen die Gäste zum Ausgleich, bei einer Ecke sah der zuletzt herausragende SpVgg-Torwart Jonas Urbig nicht gut aus, und der langjährige Nürnberger Patrick Erras vollstreckte.

Der KSV Holstein war jetzt drauf und dran, das Spiel zu drehen: Rothe traf per Kopf ebenso den Pfosten (67.) wie der frühere Hachinger Finn Porath mit seinem Schlenzer (72.). Doch drei Minuten später traf Hrgota aus 18 Metern volley zentimetergenau neben den Pfosten zum 2:1-Siegtor für die Gastgeber. Das Schlusswort sprach Fürths Geschäftsführer Sport Rachid Azzouzi: "Heute waren wieder sieben Spieler 23 Jahre alt und jünger. Unser Weg, unsere Philosophie, das geht gerade alles auf."

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