2. Fußball-Bundesliga:Aue reißt 1860 runter, KSC-Fans schießen Raketen

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Der TSV 1860 München ist wieder Richtung Abstiegsplätze unterwegs. (Foto: dpa)
  • In der 2. Liga verliert 1860 München klar in Aue - damit regiert bei den Löwen wieder die Abstiegsangst.
  • Beim Derby in Stuttgart sorgen KSC-Fans für Aufregung.
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Erzgebirge Aue hat im Kampf um den Klassenerhalt seine Erfolgsserie ausgebaut. Die Sachsen feierten mit dem 3:0 (1:0)-Erfolg gegen den TSV 1860 München den dritten Heimsieg hintereinander und verbesserten sich vom direkten Abstiegsrang 17 auf den rettenden 15. Platz. Die punktgleichen Gäste liegen nach dieser Niederlage auf Rang 14.Vor 10.000 Zuschauern im ausverkauften Erzgebirgsstadion erzielte Dimitrij Nazarov den Führungstreffer. Der aserbaidschanische Nationalspieler war in der 42. Minute vom Elfmeterpunkt erfolgreich. Vorausgegangen war ein Foul von Sebastian Boenisch an Nazarov, der Münchner Außenverteidiger sah dafür die Rote Karte.

Für das 2:0 sorgte in der 49. Minute Cebio Soukou mit einem halbhohen Schuss, ehe Nazarov (73.) erneut vom Elfmeterpunkt traf.Die Gäste versäumten es in der ersten Halbzeit eine Führung herauszuschießen. Zweimal scheiterte der Däne Christian Gytkjaer in der 12. und 27. Minute nur knapp, schon nach sieben Minuten traf Levent Aycicek nur das Außennetz.Nach dem zweiten Tor beschränkten sich die Platzherren zunächst auf die Sicherung des Vorsprung. In Unterzahl fehlte es den Löwen an Möglichkeiten, den Rückstand noch aufzuholen. Daran änderte auch die Einwechslung von Routinier Ivica Olic nichts. Nach dem zweiten verwandelten Foulelfmeter war die Partie endgültig entschieden.Doppel-Torschütze Nazarov sowie Mittelfeldspieler Christian Tiffert verdienten sich in der Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco die besten Noten. Aus dem Team von Coach Vitor Pereira ragten Stefan Aigner sowie Gytkjaer heraus.

Der VfB Stuttgart hat in einem heißen und von Fanrandale überschatteten Derby gegen den Karlsruher SC die Tabellenführung zurückerobert. Die Schwaben überflügelten dank Doppeltorschütze Takuma Asano nach einem 2:0 (1:0) gegen den badischen Nachbarn mit jetzt 54 Punkten Hannover 96, das bei den Würzburger Kickers Federn gelassen hatte (0:0).Hannover (53 Zähler) ist aber immerhin noch Zweiter, weil ein enttäuschendes Union Berlin (51) beim 2:2 (1:0) bei Fortuna Düsseldorf ein 2:0 verspielte. Eintracht Braunschweig (51) kann im Topspiel gegen Dynamo Dresden am Montag am niedersächsischen Rivalen vorbeiziehen.In Stuttgart sicherte sich Arsenal-Leihgabe Asano mit seinen Derby-Treffern zwei und drei (27. und 61.) nach jenem Tor beim 3:1 im Hinspiel endgültig einen Platz im Herzen der VfB-Fans.

Für den neuen KSC-Coach Marc-Patrick Meister gestaltet sich seine Rettungsmission nach dem misslungenen Debüt fast aussichtlos: Acht Punkte fehlen dem Tabellenletzten jetzt auf den Relegationsplatz.Das Sportliche rückte jedoch phasenweise in den Hintergrund, das Derby stand kurz vor dem Abbruch. Als kurz vor Beginn der zweiten Hälfte zum zweiten Mal Leuchtraketen aus dem Gästeblock flogen, bat Schiedsrichter Christian Dingert die Mannschaften wieder in die Kabine. Mit einer Verzögerung von zwölf Minuten ging es weiter. "Es gibt anscheinend immer noch ein paar Wahnsinnige, das gehört sich nicht", sagte KSC-Manager Oliver Kreuzer.

In letzter Minute hat Union Berlin eine große Chance im Aufstiegsrennen verspielt und wartet nun schon seit drei Spielen auf einen Sieg in der 2. Fußball-Bundesliga. Trotz einer 2:0-Führung kamen die Eisernen bei Fortuna Düsseldorf nur zu einem 2:2 (1:0) und bleiben auf dem vierten Tabellenplatz.Nach zuvor zwei Niederlagen bewies Union-Coach Jens Keller zunächst ein feines Gespür für seine Personalwechsel: Die Torschützen Philipp Hosiner (15. Minute) und Kenny Prince Redondo (54.) waren im Vergleich zum 0:1 gegen Erzgebirge Aue neu in die Startformation gerückt. Doch Damir Kreilach sorgte per Eigentor (80.) für den Anschluss. Özkan Yildirim (90.) schockte Union mit dem Ausgleich.

Der 1. FC Kaiserslautern hat im Abstiegskampf derweil einen wichtigen Sieg geschafft. Mit dem 2:0 (2:0)-Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth beendeten die Pfälzer am Samstag die Serie von sechs sieglosen Partien. Vor 21 812 Zuschauern trafen Jacques Zoua (20.) und Christoph Moritz (39.) für die Roten Teufel. Lautern war die aktivere Mannschaft und überzeugte mit einer guten Chancenverwertung. Weil auch die Konkurrenz im Abstiegskampf punkten konnte, bleibt der FCK weiter auf dem 14. Tabellenplatz. Der Vorsprung auf Rang 16 beträgt vorerst drei Punkte. Für Greuther Fürth endet die Serie von neun Zweitligaspielen ohne Niederlage.

Heidenheim mit wichtigem Punkt

Der 1. FC Heidenheim und der VfL Bochum haben ihre Negativserien nicht beenden können. In einer Partie auf durchschnittlichem Niveau trennten sich die Fußball-Zweitligisten am Samstag leistungsgerecht 0:0. Gastgeber Heidenheim blieb zum achten Mal nacheinander ohne Sieg und wartet weiter auf den ersten Heimerfolg in diesem Jahr. Die ersatzgeschwächten Bochumer verlängerten ihre Sieglosserie vor 11 100 Zuschauern auf sechs Spiele. Der VfL, für den Johannes Wurtz in der 72. Minute an den Pfosten traf, verbesserte sich zunächst auf Rang zehn und steht noch fünf Punkte vor dem Relegationsplatz. Heidenheim bleibt Siebter.

Bouhaddouz führt St. Pauli zum Sieg

TSV 1860 München
:Der VfB rettet das Heimspiel in München

Trotz akustischer Überlegenheit vor 47 000 Zuschauern brauchen die Stuttgarter ein Billard-Tor in der 92. Minute zum Ausgleich beim TSV 1860. Das könnte zu wenig für den Aufstieg sein.

Von Markus Schäflein

Torjäger Aziz Bouhaddouz hat dem FC St. Pauli im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga einen wichtigen Auswärtssieg beschert. Der Hamburger Stürmer war beim 2:0 (0:0) am Freitag mit einem Doppelpack (51./70. Minute) der entscheidende Mann in einer spielerisch mauen Partie. Die Hanseaten verbesserten sich durch den ersten Sieg nach zuletzt vier Partien auf den 15. Tabellenplatz (29 Punkte). Nürnberg zog indes unter Trainer Michael Köllner erstmals nach zwei Siegen daheim wieder den Kürzeren. Im Klassement bleiben die Franken mit 35 Punkten zwar in der oberen Hälfte, allerdings wurde der Vorsprung auf den Tabellenkeller wieder etwas kleiner.

Hannover spielt gegen Würzburg schwach

Ausgerechnet die in diesem Jahr noch sieglosen Würzburger Kickers haben Hannover 96 einen kleinen Dämpfer im Aufstiegsrennen zur Fußball-Bundesliga verpasst. Der Tabellenführer kam am Freitag bei den Unterfranken nicht über ein schwaches 0:0 hinaus. In einem zerfahrenen Match konnten die Gäste aus Niedersachsen überhaupt keine Torgefahr entfalten. Neu-Trainer Andre Breitenreiter musste in seinem dritten Spiel bei 96 erstmals einen Punktverlust hinnehmen. Hannover kann damit an diesem 28. Spieltag von Stuttgart, Braunschweig und Union Berlin von der Tabellenspitze verdrängt werden. Die Würzburger Kickers indes trennen nur noch drei Punkte von der Abstiegszone.

Bielefeld verlässt die Abstiegsplätze

Arminia Bielefeld hat einen wichtigen Auswärtssieg beim SV Sandhausen gefeiert und erstmals seit Dezember die Abstiegszone der 2. Fußball-Bundesliga verlassen. Die Ostwestfalen feierten am Freitag ein 3:1 (1:0). Die Treffer erzielten zweimal Andreas Voglsammer (17./56. Minute) und Julian Börner (75.). Der neue Bielefeld-Trainer Jeff Saibene durfte sich dank drei Siegen in vier Partien vorläufig über Tabellenplatz 14 freuen. Die Sandhäuser setzten dagegen ihren Abwärtstrend mit dem neunten Liga-Spiel in Serie ohne Dreier fort. Da half auch Markus Karls Tor in der 90. Minute nicht mehr. Den SVS trennen damit inzwischen nur noch fünf Punkte von der Abstiegszone.

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