1. FC Nürnberg:Ende der Mini-Krise

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Schrei der Erleichterung: Daichi Hayashi erlöste den 1. FC Nürnberg mit seinem Siegtreffer im Spiel bei der SV Elversberg. (Foto: Daniel Marr/Sportfoto Zink/Imago)

Der Club feiert in Elversberg einen schmeichelhaften 1:0-Sieg, der in turbulenten Zeiten etwas Beruhigung bringen dürfte. Allerdings zieht sich Nürnbergs Keeper Mathenia eine Verletzung zu.

Von Stefan Galler

Lange ist Daichi Hayashi noch nicht im Frankenland, erst im Sommer wechselte der Japaner vom belgischen Erstligisten St. Truiden zum 1. FC Nürnberg. Und doch wird er bestimmt schon mitbekommen haben, wie sensibel das Umfeld beim Traditionsverein ist, und daher auch verstehen, dass sein Treffer in der Schlussphase des Spiels bei der SV Elversberg womöglich schlimmere Turbulenzen verhindert hat. Hayashi verwertete eine herausragende Vorarbeit von Benedikt Goller und vor allem Jan Gyamerah aus kurzer Distanz zum 1:0-Siegtor (83.) und dürfte damit den Valznerweiher am zweiten Advent bis auf Weiteres wieder befriedet haben.

Die Zeiten waren dort zuletzt nämlich alles andere als besinnlich: Zur Aufregung im Umfeld inklusive des spektakulären Ausscheidens des bisherigen Aufsichtsratschefs Thomas Grethlein kam zuletzt auch noch eine veritable sportliche Krise: Neben dem Aus im DFB-Pokal während der Woche beim 1. FC Kaiserslautern (0:2) setzte es für den Club zwei böse Klatschen in der zweiten Liga: 1:4 gegen Karlsruhe und 0:5 im heimischen Max-Morlock-Stadion gegen Düsseldorf.

Und dann gibt es auch noch Aufregung bei den Fans, die sich massiv dagegen wehren, dass die Deutsche Fußball-Liga (DFL) einem Investor die Tür zu den beiden höchsten Spielklassen öffnet. In Elversberg provozierten sie deshalb gleich mal eine Unterbrechung, indem sie neben anderen Gegenständen auch Münzen als Symbole für ihren Protest aufs Spielfeld warfen. Die Vereinsbosse haben sich bisher nicht öffentlich dazu geäußert, wie der FCN bei der DFL-Mitgliederversammlung an diesem Montag abstimmen wird.

So war also die Mannschaft gefordert, wenigstens in ihrem Kompetenzbereich für positive Impulse zu sorgen. Und das gelang ihr zunächst leidlich. In der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams, ehe in der fünften Minute der Nachspielzeit Goller die größte Nürnberger Chance vergab, als er nach einem hanebüchenen Fehlpass von Elversbergs Carlo Sickinger die Latte traf.

Torwart Mathenia muss nach zwei starken Paraden verletzt ausgewechselt werden

Offenbar ein Weckruf, jedoch nur für die Gastgeber, wie Nürnbergs Trainer Cristian Fiél später analysierte: "Nach der Pause hat nur Elversberg gespielt, da waren wir noch in der Kabine. In dieser Phase hatten wir etwas Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten." Er spielte auf die Großchancen der Gastgeber durch Luca Schnellbachers Lattenkracher und den Nachschuss von Semih Sahin (60.) sowie durch Paul Stock (62.) an. Die beiden letztgenannten Versuche parierte Club-Torwart Christian Mathenia, der jedoch nur wenige Minuten später wegen einer Oberschenkelblessur nicht mehr weitermachen konnte und von Carl Klaus ersetzt wurde.

Die Franken überstanden diese kleine Drangperiode, hatten dann durch Tim Handwerker eine gute Freistoßchance (77.) und kamen sechs Minuten später durch Hayashi zum Siegtor. "Anschließend haben wir alles investiert, um die drei Punkte mitzunehmen", befand Coach Fiél hinterher und bewertete den Erfolg als einen, "der uns guttut". Innenverteidiger Florian Hübner brachte die diesmal im Vergleich zu den vorherigen Spielen deutlich verbesserte Einstellung der Nürnberger auf den Punkt: "Das war heute ein Sieg des Willens."

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