Qualifying I - 28.01.2022, Formel E Ad Diriyah : Formel E: Ad Diriyah - Qualifying I Live-Ticker

Das neue Qualiying-Format kann durchaus als Erfolg gewertet werden, für Spannung war auf jeden Fall gesorgt. Stoffel Vandoorne und Jake Dennis starten um 18 Uhr aus der ersten Reihe, Weltmeister Nyck de Vries und der Duisburger André Lotterer befinden sich in der Verfolgerrolle.

Der Verbremser von Dennis sorgt für die Entscheidung. Stoffel Vandoorne, WM-Neunter der Vorsaison, schnappt sich die ersten drei Punkte und die Pole!

Erst mit einem Hunderstel, dann gleich mit zweien. Doch dann holt Vandoorne plötzlich auf, Dennis zieht es zudem sehr weit raus!

Ohne Lotterer, aber mit Dennis und Vandoorne findet der Kampf um die ersten WM-Punkte statt. Beide gehen auf ihre Aufwärmrunde.

"Ich bin auf jeden Fall zufrieden! Die Trainings liefen nicht gut und das Selbstvertrauen war eigentlich nicht so da. Im Halbfinale war ich mit der Achse ein bisschen im Staub und bin dann ein wenig rumgegurkt, aber die zweite Startreihe ist mehr als gut."

Mit diesem Finale hatte man im Vorfeld nicht unbedingt gerechnet, die Formel E bleibt auch in der neuen Saison unberechenbar. Für den Sieger gibt es die ersten drei WM-Punkte.

De Vries hatte geführt, wirkte in seiner Fahrweise jedoch ein wenig riskanter und konnte ein paar Wackler dadurch nicht vermeiden.

Ist es Fluch oder Segen aus Mercedes-Sicht, dass die beiden Silberpfeile im direkten Duell aufeinandertreffen? Spannend ist es auf jeden Fall, beide nehmen sich nichts.

Im zweiten Abschnitt muss der gebürtige Duisburger einen Fehler dringehabt haben, denn Dennis setzt sich letztlich mit acht Hundertsteln durch.

Im ersten Streckenabschnitt hat der Deutsche die Nase vorn, im zweiten Sektor allerdings recht deutlich Jake Dennis.

Im Duell mit Jake Dennis hält Andre Lotterer die deutsche Fahne hoch. Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne liefern sich im Anschluss ein Mercedes-internes Halbfinale.

Dem amtierenden Weltmeister wird es aber auch leicht gemacht, denn nach dem Fehler von Rowland zu Beginn der Runde ist die Sache eigentlich schon gegessen. Mehr als sieben Hunderstel trennen beide Fahrer am Ende.

Rowland geht zehn Sekunden vor de Vries auf die Strecke, will aber schon in der ersten Kurve zu viel und leistet sich einen üblen Verbremser.

Cassidy führt zwischenzeitlich sogar, doch im letzten Sektor übernimmt Vandoorne wieder die Führung.

Schon nach dem ersten Streckenabschnitt muss Cassidy mehr als ein Hunderstel aufholen.

Wieder stehen beide Piloten ein paar Mal ein wenig quer und legen alles andere als eine perfekte Runde hin. Dennis hat am Ende aber recht deutlich die Nase vorn.

Und steht damit im Halbfinale! Der Gegner wird nun zwischen Dennis und Bird ermittelt.

Die Fahrer haben in der K.o.-Phase 30 kW mehr zur Verfügung und das merkt man. Beide müsen sich an die zusätzliche Power wohl erst einmal gewöhnen, die Traktion leidet doch sehr. Jedoch trennt die beiden Piloten auf den ersten beiden Streckenabschnitten weniger als ein Hundertstel.

Der Deutsche muss als Viertplatzierter der zweiten Gruppe zehn Sekunden vor Robin Frijns, dem Sieger der Gruppe A, die Strecke betreten.

Denn beim Aufprall von Mortara hat sich die Mauer leicht verschoben. Der Genfer ist aber zuversichtlich, dass er im Rennen nachher starten kann. Nur der Frontflügel sei kaputt.

Frijns gegen Lotterer, Dennis gegen Bird, Vandoorne gegen Cassidy und Rowland gegen De Vries heißen die Duelle in den anstehenden Viertelfinals.

Mit Maximilian Günther und Sebastien Buemi sind gleich beide Nissan-Piloten ausgeschieden. Der Schweizer näherte sich den Spitzenpositionen nicht mal an und wurde in Gruppe A recht abgeschlagen Letzter.

Durch die Gelben Flaggen stehen die ersten Vier vorzeitig fest: De Vries, Cassidy, Dennis und Lotterer freuen sich darüber, dass die Konkurrenz nicht mehr zurückschlagen kann. Mortara, Evans, Da Costa, Günther, Sims, Ticktum und Giovinazzi verabschieden sich mit Wut im Bauch aus dem Qualifying.

Edoardo Mortara hat es erwischt, dem Schweizer bricht das Heck aus und er kracht frontal in die Mauer. Verletzt hat er sich aufgrund der Puffer zum Glück nicht, doch auf dem engen Kurs sind Gelbe Flaggen unausweichlich.

Denn rund vier Minuten vor Ende der Session nehmen fast alle Piloten einen Reifenwechsel vor. Sechs Reifen pro Achse stehen an Rennwochenenden mit zwei Rennen zur Verfügung.

Die Taktik, etwas später als das restliche Fahrerfeld die Boxengasse zu verlassen, scheint sich auszuzahlen. Mit 1:09.164 übernimmt De Vries die Führung. Dennis, Evans und Mortara befinden sich derzeit dahinter.

Der Niederländer reiht sich gleich mal 44 Tausendstel hinter Da Costa auf der Zwei ein.

Die Zeiten sind aber noch wenig aussagekräftig, der Portugiese ist fünf Sekunden langsamer als die Bestzeit eben von Frijns.

Fast alle, denn Nyck de Vries schmort als einziger Pilot noch in der Boxengasse. Der Weltmeister in Diensten von Mercedes wählt seine ganz eigene Herangehensweise.

Mit Ex-Formel-1-Pilot Antonio Giovinazzi und dem Letztjahreschampion Nyck de Vries ist auch die zweite Gruppe hochkarätig besetzt. Aus deutscher Sicht sind natürlich die Zeiten von Maximilian Günther und Andre Lotterer interessant.

Der Niederländer drohte die Quali bereits zu verpassen, zaubert aber noch eine 1:09.163 aus dem Ärmel! Auch Bird, Vandoorne und Rowland sind qualifiziert. Di Grassi, Wehrlein, Vergne, Sette Camara, Askew, Turvey und Buemi belegen die weiteren Plätze.

Allerdings teilen sich viele Piloten ihre Zeit gerade so ein, dass sie auf ihrer letzten schnellen Runde noch einmal freie Fahrt haben.

Der Brasilianer hat sich schon in der letzten Saison als Quali-Spezialist erwiesen und verpasst nun die Bestzeit von Frijns nur knapp. Zwei Minuten bleiben noch.

Der Brite konnte die beiden vorherigen Trainingssessions für sich entscheiden. Daher wäre es schon eine große Überraschung, wenn er die ersten vier Ränge verpassen würde.

Kann sich der Niederländer etwa schon auf seiner 1:09.946 ausruhen? Zur Erinnerung: Die ersten vier der elf Piloten in jeder Gruppe ziehen in die Finalrunden ein.

Buemi ist plötzlich Letzter und muss sich bei sieben verbleibenen Minuten noch deutlich steigern. Frijns legt nach zwei unbefriedigenden Runden eine neue Bestzeit hin.

Der Brasilianer in Diensten von Dragon profitiert dabei wohl auch vom Windschatten seines Vordermanns. Auch Vergne und Buemi sind gut unterwegs.

Die beiden Teams verlassen die Boxengasse zuerst und eröffnen damit die Gruppe A. Zwölf Minuten haben sie Zeit.

Zwei Stunden beträgt der Zeitunterschied nach Saudi-Arabien. Mit 16 Grad Celsius sind die Temperaturen im Vorort von Riad für die Fahrer mehr als angenehm. Zuschauer sind leider nicht zugelassen.

In diesem ersten Qualifying der Saison liegt bekanntlich noch kein WM-Stand vor, weshalb die Teams die Einteilung in die Gruppen selbst vornehmen dürfen. In Gruppe A befinden sich Neuling Askew, Sette Camara, Vergne, Frijns, Bird, Rowland, Vandoorne, Turvey, Buemi, Di Grassi und Wehrlein. Gruppe B bilden Weltmeister De Vries, Dennis, Giovinazzi, Da Costa, Cassidy, Evans, Sims, Ticktum, Günther, Mortara und Lotterer.

Und die Piloten, die bereits in der Gruppenphase scheitern? Die müssen darauf hoffen, dass aus ihrer Gruppe der Polesetter stammt. Die Fahrer dieser Gruppe starten nämlich von Rang Neun herab auf den ungeraden Positionen, während die Fahrer der anderen Gruppe mit den geraden Positionen von Zehn abwärts vorlieb nehmen müssen.

So weit, so gut. Innovativ wird es jedoch im Anschluss, denn die besten vier Piloten jeder Gruppen qualifizieren sich für die K.o.-Phase. So trifft unter anderem der Schnellste aus Gruppe A auf den Viertplatzierten aus Gruppe B. So geht es Champions League-ähnlich weiter bis in das Finale, wo es für die Pole Position weiterhin drei WM-Punkte gibt. Die im Viertel- und Halbfinale ausgeschiedenen Fahrer werden jeweils anhand ihrer Rundenzeiten sortiert.

Nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit soll die Formel E als Vorreiter dienen. Auch was das Qualifying-Format angeht, begeht man in der elektrifizierten Serie Neuland. Wie schon im Vorjahr werden die Fahrer in Gruppen aufgeteilt – nun aber nicht mehr in Sechserstaffeln, sondern in zwei Gruppen je elf Fahrer. Die Aufteilung erfolgt anhand des WM-Stands: Die Piloten auf geraden Platzierungen kommen in eine Gruppe, diejenigen auf ungeraden Platzierungen in die andere.

Zu Beginn des neuen Jahres ist es wieder so weit und die Formel E geht in die neue Saison. Den Auftakt gibt Ad Diriyain in Saudi-Arabien mit seinen Nachtrennen. Das Qualifying für das erste Rennen beginnt um 13:40 Uhr.