München:Politische Einstellung der Bayern: „Gesellschaftlich modern“

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München (dpa/lby) - Heimatverbundenheit und ein modernes Gesellschaftsbild ist laut einer repräsentativen Umfrage kein Widerspruch für die Menschen in Bayern. Zu dem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS), die am Donnerstag vorgestellt wurde. Bayern sei viel moderner als - auch in weiten Teilen der CSU - gedacht werde, erklärte Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen. Bei der Telefonbefragung von 2012 erwachsenen Bürgern im vergangenen Oktober ging es um die Themen politische Identifikation, Information und Interessen.

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München (dpa/lby) - Heimatverbundenheit und ein modernes Gesellschaftsbild ist laut einer repräsentativen Umfrage kein Widerspruch für die Menschen in Bayern. Zu dem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS), die am Donnerstag vorgestellt wurde. Bayern sei viel moderner als - auch in weiten Teilen der CSU - gedacht werde, erklärte Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen. Bei der Telefonbefragung von 2012 erwachsenen Bürgern im vergangenen Oktober ging es um die Themen politische Identifikation, Information und Interessen.

HEIMATVERBUNDENHEIT: Die Menschen im Freistaat haben eine „enorm hohe Verbundenheit zur Heimatregion“, wie die Vorsitzende der HSS, Ursula Männle, erklärte. So fühlen sich der Studie zufolge die Niederbayern am wenigsten mit Deutschland identifiziert. 24 Prozent der Niederbayern fühlen sich demnach überhaupt nicht bis weniger stark mit Deutschland verbunden. Am stärksten fühlen sich die Oberfranken der Bundesrepublik verbunden, gefolgt von Unterfranken, Schwaben, Mittelfranken, Oberbayern und Oberpfälzern. Eine Einstellung zu Europa wurde nach Angaben Jungs nicht abgefragt.

POLITISCHES INTERESSE:Jeder zweite Wahlberechtigte sieht sich selbst als politisch interessiert. 13 Prozent geben an, politisch kaum bis gar nicht interessiert zu sein. Dabei ist für 32 Prozent das Thema Flüchtlinge und Integration das wichtigste Problem im Freistaat, gefolgt von Bildung, Renten und Wohnungsmarkt.

INTEGRATION VON AUSLÄNDERN: 41 Prozent der Bayern finden, dass zu wenig für die Integration von Ausländern gemacht wird. Vor allem Menschen in Städten ab 20 000 Einwohner und Bürger bis 39 Jahren stimmen dieser Aussage zu.

VERHÄLTNIS ZUR KIRCHE: Von allen öffentlichen und staatlichen Einrichtungen genießen die Kirchen das geringste Vertrauen. Mit einem Wert von 0,4 auf einer Skala von +5 bis -5 liegen sie auf dem letzten Platz. Bei Katholiken fällt der Wert (0,8) noch niedriger aus als bei Protestanten (1,3).

GLEICHGESCHLECHTLICHE PARTNERSCHAFTEN: Jeder Zweite im Freistaat zeigt sich mit der Gleichgestellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften zufrieden. 20 Prozent finden jedoch, es werde zu viel für homosexuelle Paare getan.

GANZTAGESBETREUUNG: Die Mehrheit kritisiert Mängel bei der Ganztagesbetreuung in Krippen und Kindergärten. 57 Prozent finden, es werde zu wenig dafür getan. Mit 62 Prozent fällt die Zustimmung bei kinderlosen Personen dabei am größten aus. Vor allem konfessionslose Bayern stimmen dieser Aussage zu (71 Prozent), gefolgt von Protestanten (58) und Katholiken (53).

ERNEUERBARE ENERGIEN: Mit 61 Prozent findet die große Mehrheit, dass zu wenig für die Energiewende im Freistaat getan wird. Nur 9 Prozent sehen „zu viel“ Einsatz für Erneuerbare Energien.

INFORMATION ÜBER POLITIK: Wenn die Menschen sich über Politik informieren wollen, sind die öffentlich-rechtlichen Medien und regionale Tageszeitungen noch immer die Spitzenreiter. 64 Prozent der Bayern nutzen demnach die Angebote von ARD und ZDF häufig. 58 Prozent vertrauen ihrer regionalen Tageszeitung. Großes Misstrauen herrscht gegenüber Meldungen in den Sozialen Netzwerken: 56 Prozent finden, dass Facebook und Twitter als Informationsquelle unglaubwürdig sind.

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