Erfurt:Unternehmen sollten sich gegen Cyber-Kriminalität wappnen

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Die beleuchtete Tastatur eines Laptops spiegelt sich im Bildschirm. (Foto: Silas Stein/dpa/Illustration)

Das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) hat Unternehmen dazu ermuntert, sich präventiv besser vor digitalen Attacken von Kriminellen zu schützen. Die Firmen...

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Erfurt (dpa/th) - Das Thüringer Landeskriminalamt (LKA) hat Unternehmen dazu ermuntert, sich präventiv besser vor digitalen Attacken von Kriminellen zu schützen. Die Firmen sollten sich gut um ihre IT kümmern und Software-Aktualisierungen rasch einpflegen, sagte der Leiter der Ermittlungsabteilung im LKA, Peter Hehne, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Unternehmen sollten Notfallpläne erstellen“, rät Hehne, zu dessen Abteilung unter anderem das Dezernat für Cyber-Kriminalität gehört.

Das Thema soll am Mittwoch und Donnerstag bei einem Frühjahrssymposium des Landeskriminalamts besprochen werden. Bei dem Treffen geht es aber auch allgemein um Trends der Wirtschaftskriminalität und wie dabei eine Zusammenarbeit von Polizei und Wirtschaft aussehen kann - vor allem unter den Bedingungen des digitalen Wandels. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Vertreter aus der Justiz, der Polizei, aber auch der Wirtschaft.

Hehne wies darauf hin, dass die Zahl der Cyberangriffe in den vergangenen Jahren im Freistaat deutlich zugenommen hat. „Es wird fester Bestandteil der Kriminalität werden, dass es solche Attacken und Angriffe gibt“, sagte Hehne. Durch die Digitalisierung entstünden „neue Verwundbarkeiten“, wie er sagte. „Je mehr sich unser Leben in den digitalen Raum verlagert, umso mehr werden wir dort auch verletzbar sein und umso mehr ist zu empfehlen, dass man Vorsorge trifft.“

Nach der polizeilichen Kriminalitätsstatistik wurden im vergangenen Jahr insgesamt 3291 Cyber-Delikte in Thüringen registriert, die sich aber nicht nur gegen Unternehmen richteten. Der zahlenmäßige Anstieg solcher Angriffe ist hoch: Gegenüber dem Jahr 2020 nahmen die Delikte der Statistik zufolge um 13,3 Prozent zu. Von 2019 zu 2020 hatte der Anstieg sogar 19,8 Prozent betragen.

Bei Angriffen auf Unternehmen komme inzwischen oftmals sogenannte Ransomware zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Art Erpressungstrojaner. „Man versucht in die IT-Systeme von Unternehmen einzudringen und die Daten dort mithilfe einer Schadsoftware zu verschlüsseln, so dass das Unternehmen eigentlich nicht mehr arbeitsfähig ist“, erläuterte Hehne. Die Kriminellen verlangten dann meist ein Lösegeld, wenn die Daten wieder entschlüsselt werden sollen.

Laut Hehne rät die Polizei aber generell davon ab, sich darauf einzulassen. „Es gibt keine Garantie, dass die Täter nach einer Zahlung den Schlüssel tatsächlich übermitteln oder dass der Schlüssel überhaupt geeignet ist, um in absehbarer Zeit das System wiederherzustellen“, sagte Hehne. Wichtig sei es, die Polizei frühzeitig einzuschalten. Die Ermittlungen seien aufwendig und komplex.

© dpa-infocom, dpa:220427-99-58465/2

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