Industrie:Siemens: Alstom-Angebot «spätestens» am 16. Juni

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Paris (dpa) - Siemens will "spätestens" am 16. Juni ein Angebot für die Übernahme der Energietechniksparte des französischen Industriekonzerns Alstom vorlegen.

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Paris (dpa) - Siemens will „spätestens“ am 16. Juni ein Angebot für die Übernahme der Energietechniksparte des französischen Industriekonzerns Alstom vorlegen.

Voraussetzung sei eine Gleichbehandlung gegenüber der Konkurrenz des US-Konzerns General Electric (GE), sagte der Chef von Siemens Frankreich, Christophe de Maistre, während einer Anhörung im Wirtschaftsausschuss der französischen Nationalversammlung.

Nach Angaben aus Verhandlungskreisen fühlten sich die Deutschen zuletzt benachteiligt. Siemens prüft derzeit die Bücher von Alstom. Sowohl der US-Mischkonzern GE als auch die deutsche Konkurrenz haben Interesse an Teilen des Alstom-Konzerns, der unter anderem den Schnellzug TGV baut.

Ursprünglich wollte die Siemens-Führung bis Ende der Woche beschließen, ob sie das GE-Angebot kontert. Der US-Konzern verlängerte aber die Frist für sein Angebot über 12,35 Milliarden Euro um drei Wochen. Der Alstom-Verwaltungsrat hat ein Sondergremium damit beauftragt, über die GE-Offerte zu beraten.

Beide Unternehmen sind vor allem an der Energietechnik von Alstom interessiert. Siemens hat zudem vorgeschlagen, im Bahn-Geschäft ein von französischer Seite kontrolliertes Gemeinschaftsunternehmen zu gründen. So könnten in den Bereichen Transport und Energie zwei starke europäische Konzerne entstehen.

GE-Chef Jeffrey Immelt warb im Ausschuss für die Offerte seines Konzerns an Alstom. „Wir haben ein gutes Angebot vorgelegt“, sagte der Konzernchef. GE wolle mit Alstom einen echten Weltmarktführer mit Sitz in Frankreich schaffen. Die Zahl der Beschäftigten solle erhöht werden.

An diesem Mittwoch trifft sich Frankreichs Staatspräsident François Hollande erneut mit Immelt in Paris. Beide hatten bereits Ende April über eine mögliche Übernahme gesprochen. Hollande hatte das GE-Angebot als nicht ausreichend bezeichnet.

Die französische Regierung hatte Mitte Mai ihre Interventionsrechte bei Übernahmen gestärkt. Sie will keine für Frankreich nachteilige Entscheidung des Alstom-Verwaltungsrats akzeptieren.

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