Halle (dpa/sa) - Im Kampf gegen den Fachkräftemangel fordert die Handwerkskammer Halle eine Spezialisierung von Berufsschulen. Um etwa lange Fahrzeiten der Auszubildenden zu vermeiden, sieht der Vorschlag vor, dass sich einzelne Berufsschulen auf bestimmte Berufsbilder konzentrieren sollen. „Aber dann muss auch eine adäquate Internatsunterbringung zur Verfügung stehen“, sagte Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle am Mittwoch. Für einen Blockunterricht von Montag bis Freitag könnten dann Schüler aus ganz Sachsen-Anhalt anreisen, was auch Planungssicherheit für Betriebe bedeuten würde.
Der Vorschlag ist einer von drei Punkten, die die Kammer zur Stärkung des Handwerks vorgestellt hat. Neben der Umstrukturierung von Berufsschulen wurden eine bessere finanzielle Unterstützung von Auszubildenden und stärkere Sekundarschulen gefordert.
Als Ideen wie dies umgesetzt werden könne, wurde unter anderem genannt, dass Azubis familienversichert bleiben sollen und sich Gymnasien stärker darauf ausrichten sollen, Schüler aufs Studium vorzubereiten. Dafür sollen Sekundarschulen konkret auf die duale Ausbildung ausgerichtet sein. Frischen Auszubildenden fehlten etwa „eklatante Grundlagen“ in den Breichen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT), kritisierte die Handwerkskammer.