Eigentlich bietet Julietta Baums mit ihrem Reiseveranstalter Nomad Reisen Kameltrekking in Jordanien und Usbekistan oder Dachzeltreisen in Oman an. Aber weil wegen der Pandemie solche Reisen kaum möglich sind, hat sie umgesattelt: von Kamelen auf Lamas, von der Arabischen Welt auf die Eifel, wo sie auch lebt. "Ich habe schon viele Krisen erlebt, aber bei dieser wurde mir klar, dass nicht nur einige meiner Zielländer, sondern auch mein Quellmarkt Deutschland ausfallen würde."
Kamele waren keine aufzutreiben, und so schaffte Baums sich sieben Lamas an, mit denen sie und ihre Mitarbeiter von kommendem Frühling an achttägige Trekkingtouren durch die Eifel anbieten. Schon jetzt kann man bei mehrstündigen Spaziergängen die geduldigen Tiere durch die Landschaft der Schönecker Schweiz führen. "Die Lamas passen gut hierher", findet Baums. "In einer Umfrage haben unsere Kunden großes Interesse an solchen Touren bekundet." Das werde zwar ihren Umsatzverlust nicht ausgleichen können, "aber es hat in dieser deprimierenden Lage einen sehr positiven Effekt aufs Team." Ibrahim al-Balushi, Agentur-Inhaber in Oman, dem wichtigsten Ziel der Reiseveranstalterin, wird die längeren Trekkings begleiten, um den Teilnehmern "die Eifel mit omanischen Augen" zu zeigen. Auch Wochenendtouren für Familien sind geplant. Baums wird das Angebot aufrechterhalten, auch falls 2021 wieder Fernreisen möglich sein werden.
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