Die Seilbahn auf Dubrovniks Hausberg Srd ist nagelneu, die Aussicht gut 400 Meter über den roten Dächern der Altstadt unvergleichlich. Hier oben lässt sich besser als irgendwo die touristische Wiedergeburt Dubrovniks erkennen. Direkt neben der modernen Bergstation mit Amphitheater, Restaurant und Terrassen finden sich kaum verschüttete Schützengräben aus dem Kroatienkrieg Anfang der neunziger Jahre.
Berühmt ist Dubrovnik vor allem für seine Altstadt innerhalb des komplett erhaltenen Mauerrings, längst als Unesco-Weltkulturerbe unter Schutz gestellt. Als bei der Belagerung serbischer Truppen 1991/92 Tausende Artilleriegranaten einschlugen, erlitt sie schwere Schäden.
Normalisierung, Wiederaufbau und touristischer Aufschwung kamen danach nur langsam in Fahrt. Massenarbeitslosigkeit dominierte jahrelang das Bild. Jetzt steht Dubrovnik besser da als je zuvor.
Kreuzfahrtschiffe bringen kunst- und kulturinteressierte Gäste aus aller Welt. In der vergangenen Saison waren es nach Angaben der Tourismuszentrale in Dubrovnik bis Ende Oktober mehr als 961.000 Passagiere. In den drei Monaten Juni bis August zählte die Stadt neben den Schiffsgästen mehr als 307.000 weitere Besucher. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres kamen erst 274.000 Gäste.
Bei diesen Zahlen wundert es nicht, dass man bei der Rundtour auf der Stadtmauer in Gedränge geraten kann. Für umgerechnet zehn Euro bieten sich herrliche Ein- und Ausblicke in die Altstadt, über die Dächer und auf das Meer. Ein bisschen Anstrengung gehört aber dazu. Die steinernen Treppen sind steil und hoch, immer wieder geht es auf der knapp zwei Kilometer langen Runde treppauf- und treppab.
Im Sommer sollte man entweder morgens gleich nach Öffnung oder am späteren Nachmittag auf die Mauer steigen. Dann ist es auf der schattenlosen Mauer nicht so heiß, und das Licht ist viel besser als im gleißenden Sonnenschein. Durch eine unscheinbare Tür in der Mauer geht es auf die schmalen Terrassen der vielleicht interessantesten Bar der Stadt in den Klippen.