Drehorte aus "Keine Zeit zu sterben":Zeit zu reisen - mit 007

James Bond rettet wieder einmal die Welt vor dem Untergang. Zum Glück - es wäre schade gewesen um die sehenswerten Drehorte. Eine Reise auf den Spuren der neuen Mission von 007.

Von Eva Dignös

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(Foto: Nicola Dove/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Der ewige Geheimagent fängt keine Schurken mehr, sondern Fische? Nun, er hat sich auf Jamaika zur Ruhe gesetzt. Es gibt schlechtere Orte, das dachte sich auch schon der Mann, dem James Bond sein aufregendes Leben verdankt. 1946 kaufte der britische Schriftsteller Ian Fleming ein Strandgrundstück auf Jamaika und baute sich dort seinen Fluchtort für die nasskalten britischen Wintermonate.

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(Foto: Norma Meyer/imago images/ZUMA Press)

Seine Villa nannte er "Goldeneye", angeblich nach dem Codenamen eines Spionageauftrags, den man ihm im Zweiten Weltkrieg erteilt hatte: Fleming erfand nicht nur einen Geheimagenten, er war einige Jahre lang selbst einer. 1952 schrieb er "Casino Royale", seinen ersten Bond-Roman. Rund um die einstige Schreibstube ist mittlerweile eine luxuriöse Ferienanlage entstanden, auch die "Fleming Villa" kann man mieten. Zehn Personen haben Platz, mindestens 8000 Dollar kostet die Nacht. Aber James Bond liebt es ja auch etwas luxuriöser.

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(Foto: Ed Miller/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Doch - man ahnt es - das beschauliche Leben in der Karibik ist auf Dauer nichts für 007, auch wenn James Bond nach Ansicht von SZ-Rezensent Tobias Kniebe in "Keine Zeit zu sterben" gelegentlich unendlich müde wirkt. Aber er wird wieder gebraucht, nicht zuletzt für die eine oder andere Verfolgungsjagd. Ein Segelboot ist dafür nicht unbedingt das geeignete Fortbewegungsmittel.

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(Foto: Jasin Boland/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Der Aston Martin schon eher. Damit geht es in einer Rückblende im Film durch die Gassen von Matera. 2019 war das Städtchen in Süditalien europäische Kulturhauptstadt - keine schlechte Karriere für eine einstige "nationale Schande". Als solche galt die Stadt Mitte des vergangenen Jahrhunderts wegen der hygienischen Zustände in den "Sassi", den oft viele Hundert Jahre alten, in den Fels geschlagenen Wohnhöhlen. Menschen und Tiere hausten dort oft in nur einem dunklen Raum. 1952 wurden die Höhlen geräumt und die Bewohner umgesiedelt.

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(Foto: Jasin Boland/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Heute sind die mit unzähligen Treppenwegen verbundenen Höhlen die größte Sehenswürdigkeit der Stadt, schon seit 1993 stehen sie auf der Welterbe-Liste der Unesco. In der restaurierten Altstadt findet man nun Galerien und stylische Unterkünfte. Eine Ahnung davon, wie es dort früher ausgesehen hat, vermittelt das kleine Museum Casa Grotta. Matera war auch früher schon Filmkulisse, vor allem für biblische Stoffe. Pier Paolo Pasolini dreht dort Teile des "Mattäusevangelium", Mel Gibson "Die Passion Christi".

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(Foto: Nicola Dove/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Für Autos können die Gassen von Matera etwas eng werden: Der Aston Martin aus dem neuen Film zeigt deutliche Gebrauchsspuren.

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(Foto: Nicola Dove/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Der nächste sehenswerte Drehort liegt nur knapp 30 Kilometer von Matera entfernt in Gravina in Apulien und kommt schon im Trailer des neuen James-Bond-Films zu Ehren. Nur mit einem Seil in der Hand stürzt sich der Held gewohnt sportlich von einer steinernen Brücke.

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(Foto: Walter49 via imago-images.de/imago/Panthermedia)

Das Aquädukt wird auch römische Brücke genannt, überspannt allerdings in der aktuellen Form erst seit dem 18. Jahrhundert den Fluss Gravina. Wer mit etwas mehr Muße als James Bond hinübergeht, hat einen schönen Blick auf die Altstadt. Der Ort liegt im Nationalpark Alta Murgia, einer Hochebene aus Kalkstein mit einzigartiger Steppenlandschaft. Erwandern kann man sich dort unter anderem das Castel del Monte, das sternförmige Schloss, das Stauferkaiser Friedrich II. im 13. Jahrhundert errichten ließ.

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(Foto: Nicola Dove/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Zu den süditalienischen Drehorten kann man übrigens nicht nur mit dem Aston Martin anreisen, sondern auch mit der Bahn: Im Bahnhof von Sapri, erreichbar mit Direktverbindungen ab Rom und Neapel, wurden Szenen mit Bond und Madeleine Swann (Léa Seydoux) gedreht, seiner großen, leider wieder mal nicht ganz komplikationsfreien Liebe.

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(Foto: Christopher Raphael/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

Es ist eben nicht alles Sonnenschein im neuen James Bond. Das gilt auch für die Drehorte. Eher frostig ging es zu im norwegischen Hakadal, rund 30 Kilometer nördlich von Oslo. Eiskalt ist nicht nur Widersacher Lyutsifer Safin, sondern auch der See: Die Dreharbeiten wurden vorgezogen, weil die für die Handlung unbedingt erforderliche Eisdecke auf dem See zu schmelzen drohte. Erreichen kann man Hakadal von Oslo aus auch zu Fuß, nämlich auf den auf diesem Abschnitt parallel verlaufenden Fernwanderwegen Rondane- und Jotunheimstien. In zwei Etappen geht es durch die Nordmarka, das Naherholungsgebiet der Hauptstadt. Es ist so weitläufig, dass nicht mit Überfüllung gerechnet werden muss. Die Wanderwege führen durch Wälder und an Seen entlang, im Winter gibt es unzählige Loipen, teilweise beleuchtet. Im Sommer sollte man der Langlaufbeschilderung tunlichst nicht folgen: Die Routen führen zum Teil über in der kalten Jahreszeit zugefrorene Gewässer - dass sie im Sommer begehbar sind, schafft selbst James Bond nicht.

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(Foto: imago images/Jannis Werner)

Gut geeignet für weite Blicke über grüne Hügel ist auch der Cairngorms National Park in Schottland. Bond hat dafür allerdings keine Zeit - er muss entlang des Loch Laggan wieder einmal schnell Auto fahren. Die einsamen Highlands sind auch bei Nacht reizvoll: Der Tomintoul & Glenlivet Cairngorms Dark Sky Park gehört zu den dunkelsten Orten in Großbritannien - perfekt für Sterngucker. Im Winter stehen die Chancen gut, Nordlichter zu beobachten.

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(Foto: Nicola Dove/2021 DANJAQ, LLC AND MGM)

James Bond ohne London - nicht denkbar. Hier trifft er sich mit seinem Chef M (Ralph Fiennes) zur Abwechslung mal nicht in der MI6-Zentrale, sondern in Sichtweite der Hammersmith Bridge, die im Westen der Stadt die Themse überspannt. Mehr als 130 Jahre ist die Hängebrücke mit den charakteristischen Turmspitzen alt. Wer sie nun auf den Spuren von James Bond überqueren möchte, hat Glück, dass der Film so viel später als geplant in die Kinos kommt: Erst seit Juli 2021 ist sie nach einer aufwendigen Sanierung wieder geöffnet. Die Arbeiten hatten sich länger als geplant hingezogen, im Februar protestierten die Anwohner deshalb zum Valentinstag, indem sie ein gebrochenes Herz auf die Brückenportale projizierten. Das eine oder andere hübsche Fleckchen Erde hat James Bond auch früher schon aufgesucht, folgen Sie ihm hier von Mexiko-Stadt über Altaussee bis Marokko zu den Drehorten von "Spectre".

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