Südafrika:Zulu-Häuptling Buthelezi gestorben

Eine Aufnahme von September 2019 zeigt Mangosuthu Buthelezi bei einer Grabstätte nördlich von Durban, um den Tag des großen Zulu-Königs Shaka zu feiern. (Foto: Rajesh Jantilal/afp)

Er war eine der letzten verbliebenen Persönlichkeiten des Anti-Apartheid-Kampfes - und eine der umstrittensten. Nun ist Mangosuthu "Gatsha" Buthelezi gestorben.

Die meisten Protagonisten des südafrikanischen Freiheitskampfes leben nicht mehr. Mit Mangosuthu "Gatsha" Buthelezi ist eine der letzten Persönlichkeiten dieser Zeit gestorben. Der Zulu-Häuptling starb am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren, wie Präsident Cyril Ramaphosa auf X, vormals Twitter, schrieb.

Buthelezi war Chef der von ihm 1975 gegründeten Inkatha-Freiheitspartei (IFP) und späterer Innenminister von Nelson Mandela. Einerseits galt er lange Zeit als Hoffnungsträger und Freiheitskämpfer. Andererseits wurde er von seinen früheren Verbündeten und späteren Gegnern beim Afrikanischen Nationalkongress (ANC) immer wieder als Handlanger der Apartheid-Regierung kritisiert.

Pazifist oder Profiteur?

Anders als Mandelas ANC lehnte er den bewaffneten Kampf gegen die rassistische weiße Apartheidregierung ab und trat für eine gewaltfreie Konfliktlösung ein. Zwar forderte er die Freilassung seines Weggefährten Mandela, doch galt er durchaus auch als Profiteur des weißen Apartheid-Systems.

Der aus einer Königsfamilie des großen Zulu-Volkes stammende Buthelezi hatte nach einem Geschichtsstudium 1953 die Leitung des Buthelezi-Clans übernommen, ehe er 1976 Regierungschef des von der Apartheid-Regierung als autonom betrachteten Stammesgebiets KwaZulu in Natal wurde.

Die Anhänger des damals in Südafrika verbotenen ANC schlossen die Inkatha aus, als sie 1983 das Sammelbecken United Democratic Front (UDF) gründeten. Der Konflikt beider Gruppen führte zu einem grausamen Machtkampf mit mehr als 20 000 Toten.

Buthelezi behielt bis ins hohe Alter sein Abgeordneten-Mandat. Erst vor wenigen Jahren hatte der Politiker den Vorsitz der IFP abgegeben.

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