Wahlen - Kiel:Kubicki soll sich für "Erdogan der SPD" entschuldigen

Berlin (dpa) - SPD-Chef Martin Schulz hat den stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki aufgefordert, sich wegen einer Äußerung beim FDP-Landesparteitag in Neumünster zu entschuldigen. Dort hatte Kubicki am Samstag den SPD-Vize Ralf Stegner als "Erdogan der SPD" und "Westentaschen-Machiavelli" bezeichnet.

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Berlin (dpa) - SPD-Chef Martin Schulz hat den stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki aufgefordert, sich wegen einer Äußerung beim FDP-Landesparteitag in Neumünster zu entschuldigen. Dort hatte Kubicki am Samstag den SPD-Vize Ralf Stegner als "Erdogan der SPD" und "Westentaschen-Machiavelli" bezeichnet.

Schulz sagte der "Bild am Sonntag": "Wenn Herr Kubicki einen Funken Anstand hat, muss er sich für diese Entgleisung entschuldigen. Einen politischen Wettbewerber mit einem Autokraten zu vergleichen, der missliebige Journalisten ins Gefängnis werfen lässt, das geht zu weit." Die schleswig-holsteinische FDP hatte Kubicki am Samstag zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im September gekürt.

Sönke Rix, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein, erklärte: "Bei allem Respekt gegenüber der FDP und ihrem guten Landtagswahlergebnis: Ralf Stegner als Erdogan zu bezeichnen geht gar nicht und entbehrt jedes politischen Anstandes."

Die Äußerung sei nicht nur eine Beleidigung gegenüber Ralf Stegner, sie verharmlose zugleich "die untragbaren Zustände" in der Türkei. Rix weiter: "Herr Kubicki, was bilden Sie sich eigentlich ein? Eine Entschuldigung ist mehr als angebracht."

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