Wahlen in den USA:Konservative US-Wähler halten Obama für Muslim

Jeder dritte Wähler der US-Republikaner hält Präsident Barack Obama weiterhin für einen Muslim. Das Gerücht wird seit Jahren von konservativen Aktivisten vor allem in Blogs und Radiosendungen verbreitet.

Jeder dritte Wähler der US-Republikaner hält Präsident Barack Obama für einen Muslim. Eine Umfrage des Pew Research Centers ergab, dass jeder dritte konservative Wähler dies glaubt. Schuld daran ist Obamas Mittelname Hussein. Das Gerücht, Obama sei muslimischen Glaubens, wird seit Jahren von konservativen Aktivisten vor allem in Blogs und Radiosendungen verbreitet.

Der Anteil der konservativen US-Wähler, die Obamas wiederholten Bekenntnissen zum Christentum keinen Glauben schenkten, sei seit einer Umfrage aus dem Jahr zwar 2010 konstant, berichteten die Forscher. Seit dem Jahr 2008 habe sie sich jedoch verdoppelt. Damals waren erstmals derartige Gerüchte aufgetaucht.

Vertreter der muslimischen Gemeinden in den USA sehen die Zahlen als Hinweis auf eine hohe Abneigung konservativer Kreise gegenüber dem Islam. Die neue Studie zeige, dass in den USA viel "Panikmache und Polarisierung" betrieben werde, sagte ein Vertreter eines Muslimverbands.

Obama, dessen kenianischer Großvater Muslim war, hatte sich insbesondere z u Beginn seiner Amtszeit um eine Annäherung der USA an die islamischen Länder bemüht. In einer viel beachteten Rede in der ägyptischen Hauptstadt Kairo bot der US-Präsident im Juni 2009 der muslimischen Welt einen Neubeginn an.

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