Verteidigungsminister:Schnell Infrastruktur für Arrow-Raketenabwehr schaffen

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Reiner Haseloff (l-r, CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

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Schönewalde/Holzdorf (dpa) - Verteidigungsminister Boris Pistorius will schnell die Infrastruktur für den Aufbau einer weitreichenden Raketenabwehr in Deutschland schaffen. „Es gibt akut keine Angriffsgefahr“, sagte Pistorius am Montag auf dem Fliegerhorst Holzdorf, wo er mit den Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Dietmar Woidke (SPD) und Reiner Haseloff (CDU), über die Pläne für den Kauf des israelischen Systems sprach. „Arrow 3 wird aber auch nicht beschafft, uns jetzt vor einer Bedrohung zu schützen, sondern in Zukunft, weil wir merken, dass die Gefahren näher gerückt sind und es wieder einen aggressiven Nachbarn in Europa gibt.“

Die Politiker erklärten, sie wollten das Vorhaben schnell voranbringen. „Wir, der Bund sowie die Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt, werden alles dransetzen, gemeinsam die Voraussetzungen rechtzeitig dafür zu schaffen, mit denen die Bereitstellung der Luftabwehr dann schnellstmöglich auch gelingt“, sagte Pistorius.

Der Militärflughafen Holzdorf auf der Landesgrenze von Brandenburg und Sachsen-Anhalt soll Standort für Arrow sowie 47 von 60 der neuen schweren Transporthubschrauber der Bundeswehr werden. Die zwei Großprojekte werden Holzdorf zu einem der wichtigsten Luftwaffen-Standorte in Deutschland machen.

Pistorius machte auf eine Frage hin deutlich, dass nicht klar sei, ob es wegen der veränderten Bedrohungslage in Israel zu Verzögerungen kommen könnte. „Der furchtbare Terrorangriff der Hamas auf israelisches Staatsgebiete und die Situation, in der sich das Land jetzt befindet: Wir wissen noch nicht, was das bedeutet für Produktion und Lieferzeiträume. Da muss man jetzt abwarten, wie der Konflikt sich entwickelt“, sagte er.

Deutschland will das Luftverteidigungssystem aus Israel beschaffen, um anfliegende Raketen in großer Höhe unschädlich machen zu können und eine Lücke in der Luftverteidigung zu schließen.

© dpa-infocom, dpa:231016-99-583410/3

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