USA:US-Präsident besucht Kuba - zum ersten Mal seit 88 Jahren

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Obama will die Beziehungen zu Kuba normalisieren. (Foto: AP)
  • US-Präsident Barack Obama soll schon bald nach Kuba aufbrechen, um das Land zu besuchen.
  • Es wäre der erste Besuch eines amtierenden US-Präsidenten seit 88 Jahren.

Es ist eine historische Ankündigung: US-Präsident Barack Obama will nach Kuba reisen. Dies bestätigte ein Regierungsvertreter. Der Besuch solle bereits "in den kommenden Wochen" stattfinden. Zuvor hatten zwei US-Medien, ABC News und CNN, über das Vorhaben berichtet. Ihnen zufolge reist Obama im März nach Kuba.

Es wäre der erste Besuch eines amtierenden US-Präsidenten auf der lange verfeindeten Karibikinsel seit 88 Jahren. 1928 stattete Calvin Coolidge dem Land einen Besuch ab.

Offizielle Ankündigung am Mittwoch

Laut ABC News plant das Weiße Haus für Donnerstag eine entsprechende Ankündigung. In Washington hatten am Mittwoch Gerüchte die Runde gemacht, wonach sich ein Datum für eine seit längerem bevorstehende Reise des Präsidenten konkretisiere. Anfang des Jahres äußerten Berater Obamas, dass diese Reise stattfinden könnte - damals wurde als Zeitraum grob das Jahr 2016 genannt.

Die USA hatten nach der sozialistischen Revolution von Fidel Castro Anfang der 1960er Jahre die diplomatischen Beziehungen zu Kuba abgebrochen. Zudem verhängte Washington ein Handels-, Wirtschafts- und Finanzembargo gegen die Insel, das trotz einiger Entspannungssignale bis heute in Kraft ist.

Historischer Handschlag

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2013 hatte es einen historischen Handschlag zwischen Raúl Castro und Barack Obama gegeben. Der kubanische Präsident und sein US-Amtskollege trafen damals bei der Beerdigung Nelson Mandelas aufeinander. Ende 2014 kündigten die Regierungen beider Länder an, die politische Eiszeit beenden zu wollen. Im Frühjahr 2015 kam es erneut zu einem Handschlag zwischen Castro und Obama, dieses Mal auf dem Amerikagipfel in Panama. Im Sommer 2015 fanden die Wiederöffnungen der US-Botschaft in Havanna und der kubanischen Botschaft in Washington statt.

Beide Seiten bemühten sich zuletzt in verschiedenen Schritten um eine weitere Normalisierung der Beziehungen. Dazu gehören Erleichterungen des Handels, des direkten Postverkehrs und auch direkter kommerzieller Flugverbindungen.

© SZ.de/dpa/hatr/bepe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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