USA:Trump soll Geheimdienstler um positive Aussage zu Russland-Affäre gebeten haben

Dan Coats, Nationaler Geheimdienstdirektor (li.), sagte am 11. Mai vor dem Geheimdienst-Ausschuss des Senats aus. (Foto: AFP)

Der NSA-Chef und der Nationale Geheimdienstdirektor hätten Trumps Bitte jedoch abgelehnt, berichten US-Medien.

US-Präsident Donald Trump soll zwei hochrangige Geheimdienstchefs gebeten haben, ihn öffentlich von Vorwürfen unangebrachter Verbindungen zu Russland während des Wahlkampfs freizusprechen. Das geht aus einem Bericht der Washington Post hervor. Sowohl der Chef der National Security Agency (NSA), Admiral Michael Rogers, als auch der Nationale Geheimdienstdirektor Dan Coats hätten die Bitten zurückgewiesen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf ehemalige und gegenwärtige Regierungsmitarbeiter. Auch der Sender CNN berichtet über den Vorfall.

Trumps Gespräch mit Rogers soll von einem ranghohen NSA-Mitarbeiter in einem internen Memo festgehalten worden sein. Ob es ähnliche Notizen zu der Unterhaltung mit Coats gibt, sei nicht klar.

Der frühere FBI-Chef James Comey hatte am 20. März Ermittlungen aufgenommen, die sich mit möglicher Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahl im November vergangenen Jahres beschäftigen. Trump hatte die Aufnahme der Untersuchungen verurteilt; er streitet Absprachen mit Russland ab. Der US-Präsident entließ Comey am 10. Mai. Inzwischen beschäftigt sich Robert Mueller, ein ehemaliger FBI-Chef, als Sonderermittler mit dem Fall.

Im Untersuchungsverfahren muss der US-Senat womöglich auf einen der wichtigsten Zeugen verzichten. Trumps ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn werde einer Vorladung des Geheimdienstausschusses nicht nachkommen, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Der pensionierte General werde sich auf das von der Verfassung garantierte Recht berufen, sich nicht selbst belasten zu müssen.

© SZ.de/dpa/rtr/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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