US-Wahl:Donald Trump hat genug Delegierte zusammen

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Hat offenbar genug innerparteiliche Unterstützer auf seine Seite gezogen: Donald Trump. (Foto: REUTERS)

Dem US-Milliärdär ist die Präsidentenkandidatur damit sicher. Möglicherweise wird Trump bald im TV mit Bernie Sanders streiten - weil Hillary Clinton sich einem Duell verweigert.

Der Republikaner Donald Trump hat nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP die nötige Zahl an Delegierten für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei erreicht. Die Schwelle von 1237 Stimmen übertraf er demnach jetzt, weil sich eine Reihe bisher nicht festgelegter Delegierter hinter ihn stellten. Darunter ist die Vorsitzende der Republikaner in Oklahoma, Pam Pollard. "Aus meiner Sicht hat er einen Teil unserer Wählerschaft erreicht, die nicht gut findet, wo das Land steht", sagte Pollard. "Ich habe kein Problem damit, Herrn Trump zu unterstützen." Wie die New York Times berichtet, hat Trump die von AP errechnete Zahl auf einer Pressekonferenz bestätigt.

Trump war zuletzt als einziger von mehr als 15 Bewerbern der US-Republikaner im Rennen um die offizielle Präsidentschaftskandidatur übrig. Ursprünglich galt er als krasser Außenseiter. Nun wird er Ende Juli auf dem Nominierungsparteitag in Cleveland zum offiziellen Kandidaten gekürt. Die Präsidentschaftswahl ist am ersten Dienstag im November. Wahrscheinliche Gegenkandidatin von Trump ist Hillary Clinton.

Letzte Hoffnung des Partei-Establishments erloschen

Damit dürfte auch die letzte Hoffnung des republikanischen Partei-Establishments erloschen sein, Trumps Kandidatur noch zu stoppen. Nur wenn der Milliardär auf dem Nominierungsparteitag im ersten Wahlgang nicht genug Stimmen bekommen hätte, wären die Delegierten im zweiten Wahlgang nicht mehr an die Vorwahl-Ergebnisse gebunden. Nun scheint diese Variante nahezu unmöglich.

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Trump hat sich die nötige Stimmenzahl damit früher gesichert, als seine Gegner geglaubt haben. Bis Ende Juli in Cleveland dürfte er sogar noch etliche Unterstützer hinzugewinnen, glauben Beobachter.

TV-Duell Trump gegen Sanders

Wie die New York Times schreibt, wird sich Trump schon bald in einem TV-Duell messen, allerdings nicht mit Clinton, sondern mit Bernie Sanders, der kaum noch Chancen hat, Präsidentschaftskandidat zu werden.

Hillary Clinton habe ein TV-Duell mit Sanders vor den Vorwahlen in Kalifornien, die am 7. Juni stattfinden, abgelehnt, heißt es in dem Bericht. Trump jedoch habe sich in der TV-Show von Jimmy Kimmel aufgeschlossen für ein Duell gezeigt. "Wir werden sicher sehr gute Einschaltquoten haben. Wenn wir die Einnahmen, die sich daraus ergeben, einem wohltätigen Zweck spenden, wäre ich sehr gerne dabei", sagte Trump in der Sendung. "Game on", antwortete Sanders via Twitter.

Welcher Sender das Duell zwischen Trump und Sanders übertragen wird, ist noch nicht klar. Der konservative Nachrichtenkanal Fox News hat aber Interesse an dem Format bekundet. Für Clinton könnte ihre Weigerung, mit Sanders zu debattieren, einen Nachteil haben, weil sich die Aufmerksamkeit dann auf die beiden Männer richtet.

© AP/dpa/Reuters/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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