US-Vorwahl:Was Trump über Frauen gesagt hat

Der Streit um Michelle Fields (die übrigens bei Breitbart kündigte, weil ihr Arbeitgeber sie nicht unterstützte) illustriert die Art, wie Trump über Frauen denkt und diese behandelt. Franklin Foer argumentiert in Slate, dass der Frauenhass das einzige Thema sei, in dem Trump seine Meinung in den letzten Jahrzehnten nicht geändert habe. Die Beispiele, die er anbringt - die Liste hier ist nicht vollständig - sind eindeutig:

Mehreren Beobachtern ist aufgefallen, dass Trump besonders dünnhäutig reagiert, wenn ihn Journalistinnen kritisieren oder hartnäckig nachfragen. Als die New York Times-Kolumnistin Gail Collins eine bissige Kolumne schrieb, schickte er ihr eine Zeitung: Ihr Foto war umkreist und es stand "Hundegesicht" daneben. Für Trump gibt es scheinbar nur ein Kriterium, um Frauen zu beurteilen: Sind sie in seinen Augen gutaussehend oder nicht.

Kompetenz oder Faktenkenntnis sind in seinen Augen nebensächlich - und diese zeigt er ja selbst nicht, wenn er in Interviews mit der Washington Post und der New York Times jegliches Verständnis für Außenpolitik (oder die Folgen seiner Wortwahl) vermissen lässt. Karen Attiah von der Post fragte Trump bei dessen Besuch in der US-Hauptstadt nach seinen schlechten Popularitätswerten unter Afroamerikanern und Latinos.

Wie das Transkript zeigt, kontert Trump mit einer durch Fakten nicht gedeckten Behauptung, wonach er bei diesen Gruppen sehr beliebt sei. Am Ende des Gesprächs sagt er zu Attiah: "Ich hoffe, dass ich Ihre Frage beantwortet habe." Und ergänzt dann etwas, was die schwarze Journalistin minutenlang erstarren lässt: Er nennt sie "wunderschön."

Wer dachte (oder hoffte), dass Trump seine Meinungen - oder seine Kriterien, wonach er Frauen beurteilt - im Laufe der Jahrzehnte geändert habe, den muss diese Episode ernüchtern. Sie ist acht Tage her.

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