US-Präsidentschaftsbewerber:Carson zieht in Umfrage an Trump vorbei

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  • Lange Zeit lag Milliardär Donald Trump in den Umfragen klar vor seinen republikanischen Mitbewerbern im Kampf um die Nominierung für das Amt des US-Präsidenten.
  • Doch nun sieht eine nationale Umfrage seinen Konkurrenten Ben Carson vorn.
  • Trump, Carson und die anderen republikanischen Präsidentschaftsbewerber messen sich am Mittwochabend in einer dritten TV-Debatte.

Carson vor Trump

Der ehemalige Neurochirurg Ben Carson hat bei einer Wählerbefragung zu den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerbern den bisherigen Spitzenreiter, Milliardär Donald Trump, überholt. In der am Dienstag von der New York Times und dem Sender CBS News veröffentlichten nationalen Umfrage kam Carson auf einen Stimmenanteil von 26 Prozent, Trump lag mit 22 Prozent hinter ihm. Alle anderen Kandidaten waren weit abgeschlagen - auch der einstige Topfavorit Jeb Bush (hier mehr zu den Problemen des Sohnes und Bruders früherer US-Präsidenten).

Für die Umfrage wurden allerdings nur 575 Republikaner befragt. In anderen nationalen Umfragen, beispielsweise von CNN oder ABC und der Washington Post lag zuletzt stets Trump vor Carson - wenn auch der Abstand schwand (einen Überblick bietet Real Clear Politics). In Umfragen in einzelnen Bundesstaaten wurde Carson auch zuvor schon bescheinigt, vor Trump oder zumindest gleichauf mit ihm zu liegen.

Carson ist ein Polit-Neuling. Bekannt wurde er vor allem als Neurochirurg - durch spektakuläre Trennungen von siamesischen Zwillingen. Er gilt als Favorit der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung. Mit seinem ruhigen Auftreten kann Carson, der eigentlich als Außenseiter gestartet war, offenbar mehr und mehr Wähler überzeugen. Vielleicht auch, weil er damit in deutlichem Kontrast zum lärmigen Milliardär Trump steht (mehr zu Carson).

Schwergewicht macht sich für Trump stark

Die aktuelle Umfrage sieht ihn nur an Platz zwei, doch für einen besonders prominenten Anhänger ist Trump die Nummer eins: Der frühere Schwergewichts-Boxweltmeister Mike Tyson macht sich für den Milliardär stark: "'Er sollte Präsident der Vereinigten Staaten werden", sagte Tyson in der Sendung HuffPost Live. Die USA sollten "wie ein Business" organisiert werden, empfahl der Ex-Boxer, der mit Trump seit Jahrzehnten bekannt ist. Trump hatte laut der New York Times einst die Rolle eines Finanzberaters von Tyson.

Carson, Trump und weitere acht republikanische Präsidentschaftsbewerber treten am Mittwoch im US-Bundesstaat Colorado zu einer dritten Fernsehdebatte an.

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