US-Politik:Auch Trump werden sexuelle Übergriffe vorgeworfen

Mit Trump gemein hat Moore, dass beide von diversen Frauen beschuldigt werden, ihnen gegenüber sexuell zumindest übergriffig gewesen zu sein. Im Fall Trump haben dies 16 Frauen erklärt. In einem Interview gab der frühere Fernsehstar vor einigen Jahren damit an, er könne als berühmter Mann jede Frau haben. Und wenn er wolle könne er sie auch überall anfassen. Irgendwie scheinen sich mit Trump und Moore zwei gefunden zu haben.

Wie Trump hat Moore die Anschuldigungen gegen ihn von Beginn an als Lüge und politische Kampagne zurückgewiesen. Allerdings hat Moore sich in Widersprüche verstrickt: Gegenüber dem Trump-freundlichen Talkshow-Moderator Sean Hannity hatte er erklärt, dass er zwei der Frauen unter ihren jeweiligen Mädchennamen kenne. In Wahlkampfreden wiederum behauptet er, er kenne keine der Frauen und sei ihnen nie begegnet.

Glaubwürdig ist das nicht. Moore hat diesbezüglich eine Geschichte: In den 80er Jahren hatte er Hausverbot in einem Einkaufscenter, weil er dort junge Mädchen angemacht haben soll. Einmal erzählte er, wie er seine Frau Kayla kennengelernt habe. Sie sei ihm auf einem Fest aufgefallen und er habe sich sofort zu ihr hingezogen gefühlt. Acht Jahre später hätten sie geheiratet. Moore war da 38, seine Frau 24. Der US-Late-Night-Komiker Steve Colbert leitete daraus einen Witz ab: "24 Jahre minus acht, das macht ... okay, er ist pädophil."

Moore hat dennoch beste Chancen, die Wahl in Alabama zu gewinnen. Seit 25 Jahren ist in Alabama kein Demokrat mehr zum Senator gewählt worden. "Selbst wenn der Herr Jesus selbst hier antreten würde, täte er es als Demokrat, er hätte keine Chance", sagte kürzlich ein demokratischer Wahlkampfberater aus Alabama der New York Times.

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