Krieg in der Ukraine:Russin zu 27 Jahren Haft wegen Mordes an Kriegsblogger verurteilt

Die Frau soll im vergangenen April den Militärblogger Wladlen Tatarski mit einer Bombe in Sankt Petersburg getötet haben. Ein russischer Duma-Abgeordneter sagt, trotz des Flugzeugabsturzes vom Mittwoch sollen Gefangenenaustausche mit der Ukraine weitergehen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in der Ukraine .

Wichtige Updates

Selenskij bricht Südafrika-Besuch ab

Trump behauptet: „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“ 

Vance droht mit Rückzug aus Ukraine-Friedensgesprächen

Ukraine meldet tödlichen Drohnenangriff auf Bus

London: Außenminister-Treffen verschoben - Ukraine-Gespräche nur auf Beraterebene

Juri Auel
Juri Auel

Neun Tote und viele Verletzte nach Attacke in Kiew

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht erneut mit Drohnen die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Städte angegriffen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram, in mehreren Bezirken seien Wohnhäuser und Autos getroffen worden und in Brand geraten. Ein Wohnhaus sei zerstört worden. Bei den Attacken sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, mehr als 70 weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten seien sechs Kinder, so Klitschko. 

Weitere Opfer werden unter den Trümmern vermutet, denn auch in den Morgenstunden sind die Bergungs- und Rettungsarbeiten bislang nicht beendet. „Aus den Trümmern der Ruinen ist das Klingeln von Telefonen zu hören – die Suche geht weiter, bis wir sicher sind, dass wir alle haben“, sagte Innenminister Ihor Klymenko der Nachrichtenagentur Unian zufolge. So suchen die Rettungstrupps noch zwei Kinder, die bislang nicht am Unglücksort gefunden wurden. 
Kiew: Rettungskräfte arbeiten am Morgen in den Trümmern nach einem russischen Raketenangriff.
Kiew: Rettungskräfte arbeiten am Morgen in den Trümmern nach einem russischen Raketenangriff. Foto: Andreas Stroh/ZUMA Press Wire/dp
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Es sei 44 Tage her, dass sein Land einer vollständigen Feuerpause zugestimmt habe, schrieb Selenskij auf X. Russland töte weiter. Die Welt müsse verstehen, was wirklich passiere, schrieb er und verwies auf fast 70 Raketen und ungefähr 150 Angriffsdrohnen.

Ukrainische Medien berichteten von russischen Luftschlägen auch in anderen Teilen des Landes. So meldete die Ukrajinska Prawda, die Ukraine stehe unter massivem russischem Beschuss. In mehreren Städten seien Explosionen gemeldet worden. „Sehr laut im ganzen Land.“ Auch der Bürgermeister von Charkiw, Igor Terekow, schrieb auf Telegram, seine Stadt werde aus der Luft angegriffen. 
Sina Kampe
Sina Kampe

Selenskij bricht Südafrika-Besuch ab

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij ist seit dem frühen Morgen in Südafrika, um mit Präsident Cyril Ramaphosa über die bilaterale Zusammenarbeit und die Bemühungen zur Beendigung des russischen Krieges in der Ukraine zu beraten. Selenskij will versuchen, die internationale Unterstützung für die Kriegsanstrengungen seines Landes zu sichern, während zugleich US-Präsident Donald Trump zunehmend Druck auf die Ukraine ausübt.

Allerdings wird der ukrainische Präsident, wie am Vormittag bekannt wurde, einen Teil seines Programms absagen und früher als ursprünglich geplant in die Ukraine zurückkehren. Hintergrund: In Kiew gab es in der Nacht auf Donnerstag enorme russische Angriffe mit zahlreichen Opfern. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha werde alle notwendigen Termine in Südafrika wahrnehmen, schreibt Selenskij auf der Plattform X.

Südafrika unterhält gute Beziehungen zu Russland und blieb im Krieg neutral. Ramaphosa telefonierte erst am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und erklärte, beide hätten „starke bilaterale Beziehungen“ und die Verpflichtung bekräftigt, gemeinsam auf eine friedliche Lösung des Krieges hinzuarbeiten. 
Sina Kampe
Sina Kampe

Rutte reist nach Washington

Bei den Gesprächen dürfte es um die prekären Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gehen: Nato-Generalsekretär Mark Rutte reist heute zu Gesprächen nach Washington. Dort wird er ab 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) mit US-Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz zusammenkommen. Das haben das US-Außenministerium und die Nato mitgeteilt.
Juri Auel
Juri Auel

Russischer Botschafter will zu weiterer Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkriegs kommen

Der russische Botschafter Sergej Netschajew will am kommenden Freitag an einer weiteren Gedenkveranstaltung zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren teilnehmen. Im sächsischen Torgau wird dann an das Aufeinandertreffen US-amerikanischer und sowjetischer Soldaten an der Elbe am 25. April 1945 erinnert. Der Botschafter werde „der Einladung der Stadt Torgau Folge leisten und an den geplanten Veranstaltungen teilnehmen“, teilte ein Sprecher der russischen Botschaft in Berlin der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.

An dem Gedenken wird auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) teilnehmen. Die USA werden nach jetzigem Stand im Gegensatz zu Russland nicht mit einem offiziellen Repräsentanten dabei sein. „Das US-Konsulat in Leipzig ist in diesem Jahr nicht in der Lage, an der Zeremonie teilzunehmen“, erklärte eine Sprecherin der US-Botschaft in Berlin auf dpa-Anfrage. 

Vergangene Woche hatte die Teilnahme Netschajews an einer Gedenkveranstaltung auf den Seelower Höhen östlich von Berlin für Aufsehen gesorgt. Dort hatte vor 80 Jahren die größte Schlacht des Zweiten Weltkriegs stattgefunden, bei der 35000 sowjetische, 16000 deutsche und 2000 polnische Soldaten getötet wurden. Das Auswärtige Amt hatte zuvor in einer Handreichung an Länder, Kommunen und Gedenkstätten des Bundes davon abgeraten, offizielle russische Vertreter zu Weltkriegs-Gedenkveranstaltungen zuzulassen. Begründet wurde das mit der Befürchtung, dass Russland diese Veranstaltungen „instrumentalisieren und mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine missbräuchlich in Verbindung bringen“ könnte. 
Juri Auel
Juri Auel

Trump behauptet: „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“ 

Bei den Verhandlungen über ein Ende des Kriegs in der Ukraine ist Russland nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump bereit für eine Lösung. „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“, behauptete Trump in Washington. „Wir müssen eine Vereinbarung mit (dem ukrainischen Präsidenten) Selenskij treffen“, so Trump. „Ich dachte, es wäre einfacher, mit Selenskij zu verhandeln. Bis jetzt war es schwieriger, aber das ist okay.“ Er ließ offen, ob er den ukrainischen Präsidenten bei den Papst-Trauerfeierlichkeiten in Rom am Samstag sehen wird.

Lesen Sie dazu auch: 
© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Ukraine
:In der Hölle von Robotyne

Es ist noch pechschwarze Nacht, als die ukrainischen Soldaten in den Einsatz ziehen. Hier steht kein Baum mehr, kein Haus, am Weg liegen gefrorene Leichen. Unterwegs an vorderster Front, wo für ein paar Meter gekämpft und gestorben wird.

SZ PlusVon Florian Hassel (Text und Fotos)

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: