Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz, gegen den die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt, gerät ein Jahr nach seinem Rücktritt massiv in Bedrängnis. Er soll den früheren Generalsekretär im Finanzministerium und späteren Chef der Staatsbeteiligungsgesellschaft Öbag, Thomas Schmid, persönlich aufgefordert haben, Steuergeld für Parteizwecke einzusetzen, indem das Finanzministerium für die ÖVP Umfragen finanzierte. Nachdem die Ermittler mehr als 300 000 Chats bei Schmid sichergestellt hatten, die Hinweise auf Betrug, Bestechlichkeit und Bestechung des Kreises rund um Kurz enthielten, soll dieser Schmid bei einem geheimen Treffen aufgefordert haben, alle Schuld auf sich zu nehmen.
Ibiza-Affäre:Sebastian Kurz schwer belastet
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Der Ex-Kanzler habe ihn persönlich aufgefordert, Steuergeld für Parteizwecke einzusetzen, sagt sein Vertrauter Thomas Schmid aus. Während der Ermittlungen habe Kurz ihn gebeten, alle Schuld auf sich zu nehmen.
Von Cathrin Kahlweit, Wien
Österreich:Strippenzieher der Macht
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