SZ Espresso:Der Morgen kompakt - die Übersicht für Eilige

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Der britische Billigflieger Easyjet übernimmt von der insolventen Air Berlin für 40 Millionen Euro Teile des Betriebs am Flughafen Berlin-Tegel. (Foto: Getty Images)

Was wichtig ist und wird.

Von Deniz Aykanat

Was wichtig ist

Easyjet übernimmt Teile von Air Berlin für 40 Millionen Euro. Die britische Fluggesellschaft Easyjet kauft Unternehmensteile der insolventen Air Berlin am Standort Berlin-Tegel. Auch Mitarbeiter sollen übernommen werden. Zur Nachricht. Der letzte Air-Berlin-Flug am Freitagabend ist eine Mischung aus Event, Wehmut, Party und Abschied. Luisa Seeling war mit dabei.

Dobrindt will weitere Strecken für Lang-Lkws freigeben. Der CSU-Politiker nutzt die letzten Tage als Verkehrsminister, um das umstrittene Vorhaben umzusetzen. Die Schienenlobby kritisiert das massiv - und sieht wichtige verkehrspolitische Ziele konterkariert. Mehr dazu von Marco Völklein

Es knarzt in den Jamaika-Verhandlungen. Am Freitagabend entscheiden sich die Unterhändler nach stundenlangen Diskussionen, die Gespräche in großer Runde zu vertagen - weiter geht es im kleinen Kreis. Die Grünen liegen mit FDP und CSU bei den Themen Klima und Flüchtlinge quer. Constanze von Bullion und Robert Roßmann mit den Details

Erste Anklagen in Russlandaffäre genehmigt. Auf Antrag von Sonderermittler Mueller hat eine Geschworenen-Jury Berichten zufolge die ersten Anklagen bewilligt. Mueller untersucht, ob Trump oder sein Team in eine mögliche Beeinflussung der US-Wahl durch Russland verstrickt waren. Schon am Montag könnte es Festnahmen geben. Zur Nachricht

T rump schreckt USA-Touristen ab. Der Wahlsieg des einstigen Unternehmers hinterlässt tiefe Spuren in der Touristikbilanz des Landes. Allein zwischen Januar und Mai kamen fast 840 000 ausländische Touristen weniger in die USA als im gleichen Vorjahreszeitraum. Auch Firmen werden vorsichtiger. Claus Hulverscheidt mit den Zahlen

Architekten aus Vorarlberg dürfen Münchner Konzerthaus bauen. Von 2018 an soll im Werksviertel am Münchner Ostbahnhof das neue Konzerthaus errichtet werden. Der Entscheidung der Jury sind zweitägige Beratungen und heftige Debatten vorausgegangen. Eine Reihe von Fragen sind allerdings noch offen. Mehr dazu von Christian Krügel

Was wichtig wird

Angespannte Ruhe in Katalonien. Am Freitagabend hatte der spanische Ministerpräsident Rajoy nach einem Senatsbeschluss die Absetzung der katalanischen Regierung verkündet, mit Veröffentlichung im Amtsblatt steht Katalonien seit Samstagmorgen auch offiziell unter der Kontrolle Madrids . Ob und wie sich die abgesetzten katalanischen Minister und Polizeichefs an die Anordnung halten, ist noch unklar.

Die SPD arbeitet ihre Wahlpleite auf. SPD-Chef Martin Schulz diskutiert am Samstag in Hamburg und am Sonntag in Leipzig mit der Parteibasis. In den kommenden Wochen soll es acht dieser Regionalkonferenzen in ganz Deutschland geben, um das historisch schlechte Wahlergebnis von 20,5 Prozent aufzuarbeiten. Zugleich schwelt parteiintern ein Konflikt um die Strategie des gescheiterten Kanzlerkandidaten Schulz.

Island wählt zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres neu. Die Mitte-Rechts-Koalition von Regierungschef Bjarni Benediktsson ist nach dem Skandal um einen Sexualstraftäter geplatzt. Die letzten Neuwahlen waren Resultat der Panama Papers, die den damaligen Ministerpräsidenten als Besitzer einer Briefkastenfirma entlarvt hatten. Mehr Details gibt es hier .

Deutscher Umweltpreis wird verliehen. Den mit 500 000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas erhalten die Naturschützer von "Das Grüne Band". Sie haben sich dafür engagiert, die Tiere und Pflanzen zu erhalten, die sich während der Teilung an der innerdeutschen Grenze angesiedelt hatten. Für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt übergibt Frank-Walter Steinmeier ihnen den Preis am Samstagvormittag in Braunschweig.

Die Zeit wird umgestellt. Die Sommerzeit geht zu Ende. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um 3.00 Uhr morgens um eine Stunde auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Damit beginnt die normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ). Lesen Sie hier Eselsbrücken für die Zeitumstellung.

7 aus 7 - Meistempfohlen in dieser Woche

1. Wir dürfen den Staat nicht den Lobbyisten überlassen. Egal, ob die Gebaren von Großkanzleien wie Freshfields kriminell sind oder nur verwerflich: Die Regierungen müssen diese besser kontrollieren - und nicht Gesetzestexte von ihnen entwerfen lassen. Kommentar von Klaus Ott

2. Rettet die Insekten! Drei Viertel aller Insekten sind in den vergangenen 27 Jahren aus Deutschland verschwunden, doch noch immer zögert die Politik zu handeln. Dabei verbietet es die Dramatik dieser Entwicklung, weiter zu warten. Kommentar von Tina Baier

3. Der Sozialdemokrat, den Hitler glühend hasste. Otto Wels hielt am 23. März 1933 die letzte freie Rede im Reichstag - es wurde die Totenrede der Weimarer Demokratie. Erinnerung an einen demokratischen Helden. Von Joachim Käppner

4. Das Ende der Kleinfamilie. Vater, Mutter, Kind - und das Leben ist gut? Eine Illusion, findet die österreichische Politikwissenschaftlerin und Autorin Mariam Irene Tazi-Preve. Sie fordert radikales Umdenken. Interview von Barbara Vorsamer

5. Polen ist ein Paradies für Vegetarier und Veganer. Diese und weitere Überraschungen bietet eine Städtereise von Posen über Breslau und Krakau bis an den Ort, an dem im Sommer alle, wirklich alle Polen zu finden sind. Von Esther Widmann

6. Politik nach Gutsherrinnenart. Im neuen Bundestag sucht die AfD den großen Auftritt - auch modisch. Wie halten die anderen Parteien dagegen? Von Silke Wichert

7. Liebe "Traveler", ihr nervt! Und setzt Menschen, die einfach nur "Urlaub machen" wollen, unnötig unter Druck. Von Annalena Sippl

Frühstücksflocke

Der Turniersieg einer 16-jährigen Golferin gilt nicht, weil sie ein Mädchen ist. Wie zunächst die Tageszeitung Telegram & Gazette aus Worcester berichtete, hatte Emily Nash aus Massachusetts bei einem regionalen Schülerturnier die wenigsten Schläge gebraucht - und trotzdem keine Trophäe bekommen. Nach heftiger Kritik erklärte der Veranstalter, es gebe eigentlich nach Geschlechtern getrennte Turniere. Nur weil Emily Nashs High School kein Mädchenteam hat, durfte sie bei den Jungs mitspielen. Die profitierten zwar von Emily Nashs 78-Schlag-Erfolg, aber sie selbst galt gar nicht als Teilnehmerin. Die Sportlerin sagt, sie sei "nicht sauer oder so", aber "definitiv ein kleines bisschen enttäuscht."

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