Die Seite Drei:Deutscher unter den Opfern

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Raqqa im Juli 2017: Konstantin G. beobachtet eine IS-Stellung in Nordsyrien. (Foto: Pedro Brito da Fonseca)

Konstantin G. ist ein stiller junger Mann aus Kiel mit Sinn für Gerechtigkeit. Plötzlich meldet er sich aus dem Irak: Er kämpfe gegen den "Islamischen Staat". Die Geschichte eines Idealisten.

Von Moritz Baumstieger

Normalerweise wird hier das Leben zelebriert, an diesem Tag aber feiern die Menschen in der "Mega Saray Event-Location" in Kiel einen Toten. In einer Ecke steht ein Bogen, mit Rosen geschmückt, aber da ist kein Brautpaar. Die Gäste machen Fotos von einer Art Altar mit Bildern, Wimpeln, Blumengestecken in Rot-Gelb-Grün, den Farben Kurdistans. Menschen drängen in den Saal, ein Sicherheitsmann schätzt ihre Zahl auf mehr als tausend. Auf den Tischen Teller mit Gebäck. Es ist der dritte Advent des Jahres 2019. Alle Gäste tragen einen Anstecker, ein Bild des Toten, darunter steht: "Heval Andok wir werden dich nicht vergessen. Şehîd namirin". Heval, das ist Kurdisch für "Kamerad".

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