Hannover:Kulturminister Thümler erhält Negativpreis „Fass ohne Boden“

Hannover (dpa/lni) - Den Negativpreis "Fass ohne Boden" für die Verschwendung von Steuergeldern hat der Bund der Steuerzahler dem niedersächsischen Kulturminister Björn Thümler verliehen. Der CDU-Politiker erhalte den Negativpreis wegen der Übernahme des Steinzeit-Museums Paläon im Kreis Helmstedt unter das Dach des niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, teilte der Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen am Donnerstag mit. Damit solle die dauerhafte Förderung des Museums mit mindestens 500 000 Euro jährlich kritisiert werden.

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Hannover (dpa/lni) - Den Negativpreis „Fass ohne Boden“ für die Verschwendung von Steuergeldern hat der Bund der Steuerzahler dem niedersächsischen Kulturminister Björn Thümler verliehen. Der CDU-Politiker erhalte den Negativpreis wegen der Übernahme des Steinzeit-Museums Paläon im Kreis Helmstedt unter das Dach des niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, teilte der Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen am Donnerstag mit. Damit solle die dauerhafte Förderung des Museums mit mindestens 500 000 Euro jährlich kritisiert werden.

Die Ausstellung der Schöninger Speere, der ältesten bekannten und erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit, sei den Steuerzahlern als Leuchtturm-Projekt und finanzieller „Selbstläufer“ angekündigt worden, bemängelte der Vorsitzende des Bundes, Bernhard Zentgraf. Aber schon 2016 - drei Jahre nach der Eröffnung - sei das Versprechen, keine Zuschüsse aus öffentlichen Kassen leisten zu müssen, „wie Seifenblasen zerplatzt“. Thümler verteidigte die Neustrukturierung - man mache sich damit „ehrlich gegenüber dem Steuerzahler“.

Die Übernahme durch das Land ist für Januar 2019 geplant. Im ehemaligen Braunkohle-Tagebau Schöningen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt waren in den 1990er Jahren die Speere gefunden worden. Die Entdeckung der etwa 300 000 Jahre alten Holzspeere war eine Sensation. Das Erlebniszentrum hatte 15 Millionen Euro gekostet - Kritiker sprachen schon damals von Geldverschwendung. Das Paläon erhielt für 2017 und 2018 vom Land eine Projektförderung von einer Million Euro.

Der Bund der Steuerzahler vergibt das „Fass ohne Boden“ in unregelmäßigen Abständen. Bisherige Preisträger sind etwa der Landkreis Cuxhaven oder die Stadt Hildesheim.

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