Frankfurt am Main:Hessens Sportbund-Chef Müller über Debatte um E-Sports

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Für Hessens Landessportbund-Präsident Rolf Müller werden in der Debatte um das Thema E-Sports nicht die richtigen Prioritäten gesetzt. "Wenn man die Diskussion über E-Sports verfolgt, kann man feststellen, dass aktuell zwei Themen bestimmend sind: Auf der einen Seite wird immer wieder das riesige finanzielle Potenzial von E-Sports genannt, auf der anderen geht es um die Frage, ob E-Sports "richtiger‘ Sport ist", sagte er. Beide Fragestellungen würden jedoch am Thema vorbeigehen.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Für Hessens Landessportbund-Präsident Rolf Müller werden in der Debatte um das Thema E-Sports nicht die richtigen Prioritäten gesetzt. „Wenn man die Diskussion über E-Sports verfolgt, kann man feststellen, dass aktuell zwei Themen bestimmend sind: Auf der einen Seite wird immer wieder das riesige finanzielle Potenzial von E-Sports genannt, auf der anderen geht es um die Frage, ob E-Sports „richtiger‘ Sport ist“, sagte er. Beide Fragestellungen würden jedoch am Thema vorbeigehen.

Müller vermisst in der öffentlichen Auseinandersetzung die Bodenhaftung. Statt wissenschaftlich über die Frage „Sport, ja oder nein“ zu streiten, gehe es darum, wie E-Sports in das ehrenamtliche Sportsystem einzuordnen sei. „Der organisierte Sport in Hessen wird von unseren über 7600 Vereinen und ihren zahlreichen ehrenamtlich Engagierten getragen“, erklärte Müller. Viel wichtiger als finanzielle Begehrlichkeiten zu wecken oder sportwissenschaftliche Definitionen auszutauschen, sei die Frage, „ob E-Sports strukturell zum organisierten Sport passt“.

Während andere Sportarten auf einer breitensportlichen Basis fußen würden, seien beim E-Sport kommerzielle Veranstalter, Unternehmen oder finanzstarke Fußballclubs die Taktgeber der Entwicklung. „Das ist angesichts des prophezeiten wirtschaftlichen Potenzials von E-Sports nachvollziehbar und auch verständlich, macht aber deutlich, wo die wirklichen Grenzen und Bruchstellen zwischen organisiertem Sport und E-Sports liegen“, so Müller.

Statt Fußball-Bundesligisten, die sechsstellige Beträge für Computer-Spieler oder kommerzielle Wettkämpfe ausgeben, als Vorbild zu nehmen, sei es nach Auffassung des lsb h-Präsidenten zielführender, in den Vereinen zu entscheiden, ob E-Sports eine Zukunft im organisierten Sport haben sollte. Wenn Vereine E-Sports-Abteilungen gründen und einen Spielbetrieb organisieren, der frei von kommerziellen Interessen sei, habe er kein Problem damit, diesen neuen Sport in die lsb-h-Familie aufzunehmen, sagte Müller.

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