SPD nach der Wahl:Genossen im Gespräch

Rechter Flügel, linker Flügel, Urgesteine, Jungpolitiker: Nach dem Wahldebakel will jeder über die Zukunft der SPD mitreden. sueddeutsche.de dokumentiert die Aussagen.

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Der SPD-Linke Ottmar Schreiner macht sich für eine Verteilung der Aufgaben stark und sieht nach dem Wahldebakel die jüngere Generation in der Pflicht: "Ich hielte eine Zweierlösung für sinnvoller. Wir haben eine Reihe von auch jüngeren Kräften, die jetzt dringendst gefordert sind, Führungsverantwortung wahrzunehmen", sagte er im ARD-"Morgenmagazin". Die SPD habe große Aufgaben vor sich.Deshalb findet Schreiner: "Die sind von einem Mann an der Führung schwieriger zu schultern als von zwei Persönlichkeiten."Foto: ddp

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Der heftigste Angriff gegen die alte Führungsriege der Partei kommt aus Berlin: SPD-Landeschef Michael Müller sagte: "Wir wollen neue Gesichter und neue Namen. Der Generationenwechsel muss jetzt auch personell spürbar sein." Geeignet dafür seien die stellvertretende Parteivorsitzende Andrea Nahles, die bisherigen Bundesminister Sigmar Gabriel und Olaf Scholz sowie Klaus Wowereit - bekanntlich Berlins Regierender Bürgermeister.Foto: dpa

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Eine neue Politik gegenüber der Linken? Klaus Wowereit bekräftigte, dass es auch auf Bundesebene an der Zeit sei, sich der Linken zu öffnen: "Wir haben kategorisch erklärt, auf der Bundesebene geht es mit der Linkspartei nie und nimmer." Er plädiere dafür, dass dieses Tabu wegfällt. Die SPD solle die Linkspartei "behandeln wie andere Parteien", sagte Wowereit.Foto: ddp

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Im Gegensatz zum Berliner SPD-Chef Müller weigerte sich Björn Böhning, Sprecher der Parteilinken, Namen von möglichen Kandidaten für Spitzenämter zu nennen: "Das würde nur einen Keil in die SPD treiben." Böhning sagte aber: "Da gibt es viele bei uns, die das könnten."Foto: dpa

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Nicht nur am linken Parteiflügel regt sich Widerstand gegen Steinmeiers Übernahme von Partei- und Fraktionsvorsitz in Personalunion. Johannes Kahrs, Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises, sagte: "Das sollte man keinem Menschen zumuten, beide Aufgaben gleichzeitig zu übernehmen."Foto: dpa

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Nach ihrer Niederlage als Direktkandidatin in Stuttgart hat Ute Vogt ihren Rücktritt als SPD-Landesvorsitzende von Baden-Württemberg verkündet. Sie unterstützt den Kanzlerkandidaten und bisherigen Außenminister: "Mit Frank-Walter Steinmeiers Wahl zum Fraktionschef wollen wir auch zeigen, dass wir die Niederlage nicht auf ihn abwälzen. Ich bin mir sicher, dass er ein gutes Ergebnis bekommt", sagte sie dem Mannheimer Morgen.Foto: dpa

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Der saarländische SPD-Chef Heiko Maas forderte inhaltliche Konsequenzen genau wie personelle: Die Parteispitze müsse erneuert werden. Von einer Personalunion der höchsten Parteiämter hält er nichts: "Erstmal finde ich wichtig, dass Fraktionsvorsitz und Parteivorsitz in zwei verschiedene Hände gehören." Damit plädierte er gegen eine Übernahme beider Ämter durch Frank-Walter Steinmeier. Die SPD müsse sich zur Linken hin öffnen, schränkte allerdings ein: "Wer die Tür zur Linkspartei öffnet, der muss auch zur politischen Mitte ein Tor sperrangelweit offenhalten." Dazu müsse es ein entsprechendes personelles Angebot geben.Foto: AP

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Auch die alten Recken melden sich natürlich zu Wort. Erhard Eppler, der frühere Umweltminister und Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, sieht keinen Handlungsbedarf. Den Lübecker Nachrichten sagte er: "Da die Partei in den letzten zwei Jahren keine auffälligen Fehler gemacht und auch in der großen Koalition gut regiert hat, braucht sie inhaltlich keine neuen Positionen einzunehmen.", sagte Eppler.Dennoch sagte er zu einer möglichen Kandidatur der Vize-Vorsitzenden Andrea Nahles, dass er diese sehr schätze: "Ich habe sie beobachtet und hatte einen sehr guten Eindruck von ihr."Foto: dpa

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Neben Eppler spricht sich auch ein anderes SPD-Urgestein für Frank-Walter Steinmeier aus: Der frühere SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel hält den gescheiterten Kanzlerkandidaten für den richtigen Mann, um die SPD in die Zukunft zu führen: "Frank-Walter Steinmeier ist unter den gegebenen Umständen als Fraktionsvorsitzender und Oppositionsführer die richtige Besetzung", sagte Vogel. Er warnte seine Partei nach der herben Wahlniederlage vor ausufernden Streitigkeiten. Eine interne Diskussion mit gegenseitigen Vorwürfen wäre in dieser Situation nicht hilfreich, sagte Vogel.Beim Umgang mit der Linkspartei rät der 83-Jährige zu Kooperationen. Die SPD müsse entschieden ihre Positionen verteidigen und auf dem Boden der Realität bleiben: "Wenn sich die Linkspartei dem im Einzelfall anschließt, umso besser."Foto: ddp

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Die Generalsekretärin der Bayern-SPD, Natascha Kohnen, empfiehlt der Bundes-SPD, "über einen Generationenwechsel nachzudenken". Sie verwies auf Bayern als Vorbild. "Wir haben im Landesverband eine sogenannte neue Generation mit Florian Pronold, Thomas Beyer, Anette Karl", betonte die Politikerin. Dies sei "eine sehr strategische Vorgehensweise" - auch wenn die verjüngte Bayern-SPD bei der Bundestagswahl nur 16,8 Prozent der Stimmen erreichte.Foto: dpa(Reuters/dpa/AFP/ddp-bay/jab)

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